Blue rulz

L: Hamburg. Eine stino Bäckerei. Denn wenn man schon mal da ist in der norddeutschen Tiefebene, ist eins für mich Pflicht. „Ein Franzbrötchen, bitte“, so die in freudiger Erwartung vorgetragene Bitte. Womit ich nicht gerechnet hatte, war das Stakato der Verkäuferin. In einem ICE-Ähnlichen Tempo trug sie aufzählenderweis etwas vor, an dessen Ende ich so etwas wie „was für eins“ zu vernehmen glaube. Nicht ganz sicher, was denn nun von mir erwartet wurde, stammelte ich ein „Ein ganz normales“.

Hach,da war ich aber an die Richtige geraten. „Normal ist nicht“, schoss es mir entegegen, unmittelbar gefolgt von einer erneuten Aufzählung der Varianten. Hatte ich das Tempo schon erwähnt? Und ganz ehrlich, muss man den alles so verkomplizieren? Ein Franzbrötchen ist ein Franzbrötchen ist ein Franzbröchen. Dachte ich eigentlich. Aber mit mir zugereistem Touristen kann man es ja machen. Musste der Morgen denn so schwierig beginnen?

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Auf hoher See und vor Gericht sei man in Gottes Hand. Und vor dem Gesetz sind ja angeblich all gleich. Was ja nicht stimmt. Aber hier keine Rollle spielt. Wo wir aber gleich sind, ist das Wetter. General Winter hält alle in seinem Bann. Und so standen sie alle fein säuberlich aufgereiht entlang des Rastplatzes. Benz neben VW, Peugeot neben den Toyotas dieser Welt. Wie in einer Perlenkette. Die Motorhauben hoch geklappt wie gierige Schlünder und die Götter des Frostes flugs mit dem frisch erworbenen einheitsblauem Antigefrierschutzzeug für die Scheibenwaschanlage milde gestimmt. Gleicher geht nicht. Deutschland einig Nachfüllland.

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Kopfsteinpflaster ist der Stöckelschuhe und des Radfahrers natürlicher Feind. Erst recht, wenn es so richtig schön verschneit ist. Darum werde ich es nie verstehen, wie man „hoch zu Ross“ dabei auch noch telefonieren muss. Ein Kollege von mir ist auch ohne Nutzung des Handys bei solchen Witterungsbdingung gestürzt. An den Folgen des Kreuzbandrisses laboriert er noch heute. Schien der jungen Dame, die sich zweiradmäßig gen Innenstadt bewegte, nicht zu kümmern. Manche Gespräche müssen furchtbar wichtig sein, dass sie unaufschiebar scheinen. Da kann man schon mal Leib und Leben riskieren.

Wenn einem St. Pauli auf den Geist geht

Ach, Mönsch. St. Pauli, alte Spaßbremse. Musste das sein? Von wegen Herz und so. Also gastfreundlich war das nun nicht, den 1. FC Wundervoll so mir-nix-dir-nix einfach mal zu vermöbeln.

Was sagst du? Selber schuld? Nur weil ich die Einlaufmelodie  nicht für voll genommen habe? Moment mal, ich hör noch mal genau hin.

Ja gut, Höllenglocken. Weiß ich doch. Aber musst du das dann gleich so wörtlich nehmen? Höllenqualen statt Freudenhäuser? Ein Törchen hätte doch völlig ausgereicht, wenn du einem unbedingt die Laune vermiesen wolltest. Ich meine, wir kamen als Freunde. Manche sogar als Blutsbrüder. Ich finde du nimmst dich einfach zu wichtig. So geht man mit Freunden nicht um. Ne, ne, ’ne Punkteteilung, das wär’s doch gewesen. Also ehrlich mal.

Und komme mir jetzt bloß nicht mit dem Spruch, ich hätte es wissen müssen. Ja, sicher ertönte Blurs Song No 2 genau in dem Moment in meinem Autoradio, als ich zwei Tage vorher für meinen Brötchengeber auf dem Weg zur Spieltagspressekonferenz des 1.FC Wundervoll gewesen bin und mich ein alter Freund und St.Pauli-Fan anrief. Ja, ich weiß, dass das euer Tor-Jingel ist. Ach, ne Warnung sollte das sein? Womöglich ebenso wie die Tatsache, dass ich ausgerechnet diesen Kumpel von mir auch noch Tags darauf in der Schwesterzeitung zitiert wieder fand.

Jetzt hör mir mal uff. Nur weil die Unsrigen zwischen den Strafräumen umherirrten, als suchten sie den Notausgang, muss man uns doch nicht gleich sechs einschenken. Was sagst du? Es waren nur drei? Ja, aber gefühlt waren es sechs. Mindestens. Wenn ich allein an die Fehlpässe denke. Die wirkten doch einstudiert. Da konnte einen nicht mal richtig trösten, dass Kenan Sahin nicht wie gewohnt umherschwalbte. Ne, dass Astra blieb einem im Halse stecken angesichts dieser Vorstellung.

Sicher, unsere Jungs hätte man nicht unbedingt in so einem Gefährt mit so einer Aufschrift nach Hamburg schicken müssen.

Das musste ja zu Missverständnissen führen. Sind ja alle jung. Und was auf Klassenfahrten so alles abgeht! Also wenn ich da an meine Schulzeit zurückdenke … Dass der Kiez immer nur mit Verlustierungen und nicht zwingend mit harter Maloche gleichgesetzt wird, war ja auch den Fußballgöttern bekannt. Na gut, Schwamm drüber. Ist nun mal passiert.

Aber wo wir mal grad so nett plaudern. So richtig Traditionsbewusstsein ist bei euch wohl auch nicht verbreitet, was? Uns 1919 Karten nach Berlin zu schicken. Neun weniger hätten es auch getan und ihr wärt alle mal wieder für eure Guerilla-Marketing-Aktionen bewundert worden. Was ich damit meine? Na kuck dir doch mal euer Logo genauer an. Verstehste jetzt? Steht doch dick und fett drauf!! Also ein bisschen schwer von Kapee biste heute schon. Ganzen Tag schon. Aber das hatte ich dir altem Spielverderber ja schon weiter oben mitgeteilt.

Und wenn ich schon mal am Meckern bin. Dass ihr Weltpokalsiegerbesieger euer schönes Kleinod, also die wunderbare manuelle Anzeigetafel, jetzt schnöde in den Katakomben der neuen Südtribüne versteckt, geht ja nun mal gar nicht. Nur weil ich in die Mixed-Zone rein darf, kann ich sie hier noch mal allen Interessierten vorführen. Die wurde echt vermisst. Also ich sag dir eins, bei uns in der Alten Försterei habe wir das besser gelöst.

Aber eins muss man euch dann doch lassen. In punkto soziales Engagement macht euch keiner was vor. Jetzt wo alle Welt angesichts von Bildungsnotstand und Pisa-Studien nach mehr Finanzmitteln für die Schulen und Unis schreit, macht ihr Nägel mit Köpfen. Einfach mal die alte Haupttribüne abgerissen und schon kann das darbende Wirtschaftsgymnasium dahinter seine schnöden Klassenzimmer als VINF-Logen, also als Very-Important-Normal-Fan-Logen, vermieten und seine chronisch unterfinanzierten Lehrmittel und Lehrkörper aufbessern. Das nenn ich doch mal ne gute Tat.

Aber alles in allem: echt kein schöner Ausflug. Und wenn ihr so weiter macht, können wir nächstes Jahr nicht mal zu Besuch vorbeikommen. Dafür haben wir dann die pucklige Alte Tante aus dem Westen zu Gast. Also schön ist das nicht. Und du, du bist mit dran schuld. Also zum Teil. Irgendwie. Ach, was weiß denn ich.

Irgendwie habe ich jetzt das dumpfe Gefühl, ich bin hier noch was schuldig. Ach klar, die Überschrift. Hier ist sie.

Von weißen Tauben und roten Plätzen

„Ich hol‘ dich dann um 10 Uhr ab.“ Jau, das klang doch mal nach ’nem Plan. Schön noch bei den weißen Tauben von Paloma die Jungs von der Adolf-Jäger-Kampfbahn ankucken gehen, bevor ich dann dienstlich ein Stück weiter südwestlich am Millerntor dem 1.FC Wundervoll beizuwohnen gedachte. Dass man sich den Gang dorthin hätte sparen können, ist heutigen Datums keine News mehr und daher dazu später mehr an anderer Stelle.

Adolf! Jäger! Kampfbahn! Das klingt nach guter, alter Zeit. Das ist Musik in den Ohren echter Fußball-Anhänger. Keine Wischi-Waschi-Arena. Kein Kommerz-Tempel. Keine Klatschpappen. Herrlich. Und einen bunten Haufen Verrückter als Anhänger, die als Freunde des gepflegten Rumprollens und munteren Pöbelns am Rande lautstark auf sich aufmerksam machen hat der AFC ja auch noch. Fußballherz, was willste mehr?

Na zum einen, dass man den altbekannten Unterschied zwischen Theorie und Praxis nicht vernachlässigen sollte. Denn die Idee war gut, nur ich noch nicht reif. Zumindest nicht an diesem Sonntag morgen, als mein Handywecker mich mit zunehmender Boshaftigkeit, aber umso nachhaltiger daran erinnerte, dass ich doch aufzustehen hätte. Und dies gemäß dem alten Zauberwort mit den zwei „t“ gar flott!.

Das freundliche „Man, siehst du Scheiße aus“, das mir zur Begrüßung nebst einem schwarz-weiß-roten Schal entgegenfleuchte, besserte meine Laune nur unwesentlich auf. Scheiße, Scheiße, Scheiße! Wer von meinen zahlreichen verstörten Egos war nur auf diese total super-dufte-grandiose Idee gekommen, am Abend zuvor nach Dienstschluss unbedingt noch nach Hamburg eilen zu wollen? Und das alles nur, um an der Einweihungsfete eines guten Kumpels und St.-Pauli-Fans teilzunehmen? Als ich dort eintrudelte, wurde die Party leerer. Ich widmete mich daher gleich dem Kühlschrank, denn der war noch gut gefüllt. Eine Aufgabe, die die Verbliebenen dort alle sehr ernst nahmen. Und erst als das Kühlgerät so gegen 4 Uhr morgens eine standesgemäße Leere erreicht hatte, gaben wir uns mit dem Werke zufrieden. Weil wir sahen, dass es gut war. Bis zum Anpfiff am Millerntor, war ja für die meisten noch etwas hin.

Tja, nur für mich ja nicht. Toller Plan. Fussi kucken gehen zu nachtschlafender Zeit. Immerhin, die Anhänger des AFC wurden ihrem Ruf als Spaßvögel zum Glück gerecht. Irgendwo auf dem Kiez hatten sie bei ihrem Anmarsch aus ihrer Pinte einen Trenchcoatträger undefinierbaren Alters mit wackligen Beinen aufgegabelt, dessen Mantel-Rückseite nun mit lustigen Stickern verziert wurde. Was diesen aber nicht störte, weil er es nicht mitbekam. Mein freundliches, aber bestimmtes Nein, als die wandelnde AFC-Litfaßsäule mich um eine Zigarette angehen wollte und nicht weiter als bis zum „Haste mal …“ kam, beschäftige ihn dann aber doch. Irgendwo in seinem oberhalb der Schultergegend angesiedeltem Arbeitsspeicher rappelten ein paar Synapsen und er nach ein paar unmotivierten Läufen entlang der Gegengrade wieder auf mich zu: „Sach ma, bist du aggressiv?“ In allerletzter Sekunde unterdrückte ich die natürliche Regung, ihm ein  „Verpiss dich du Arschloch, ehe ich die die Gräten breche“ entgegen zu feuern, presste ein geknurrtes „Nein, lass mich in Ruhe“ zwischen meinen trockenen Lippen hervor und wandte mich der kleinen Holzbude zu, die mit frischen Brötchen und totem Tier vom Grill den rund 300 Besuchern die Gaumen zu kitzeln gedachten. Nach dem Einwurf einer in Farbe und Form fast genau, aber nicht ganz präzise an Kaffee erinnernden Flüssigkeit (bestimmt hatte da der verfluchte Eddy, der Bordcomputer der Heart of Gold, seine Finger mit im Spiel?) hellte sich meine Laune zusehends auf. Mittlerweile gelang es mir die Formen in meiner Umgebung schon wieder recht gut zuzuordnen. Auf den sofortigen Einwurf eines Konter-Bieres konnte verzichtet werden. Wenigstens was.

Betrachteten wir also die Umgebung mit aufkeimender Lebensfreude, die in einem umgekehrt reziproken Verhältnis zu meinem Rest-Alkoholpegel standen. Werners Eiche war auch da. Gleich am Eingang. Auch wenn keiner wirklich Augen für dieses Kleinod hatte. Dann war da dieser Matsch gewordene Ascheplatz, auf dessen rot-braunem Untergrund sich die beiden fleißigen Oberligisten gar hingebungsvoll tummelten und die hohen Absätze der Spielerfrauen im aussichtslosen Kampf gegen Durchnässung und Verfärbung sich so tapfer reinbohrten. Daneben eins von den Sagen umwobenen und vom DFB in seiner so typischen Bescheidenheit auch nur in epischer Breite angepriesenen Minispielfeldern. Die Eintrittskarte war auch große Klasse. Eine Abrissrolle wie früher im Kino, hier nun mit dem Wappen des HFV versehen. Hach!

Die mit dem AFC sympathisierenden Gestalten, an dessen Rande sich auch einiges rot-weißes Zaunvolk aus Berlin eingefunden hatte,  sparten neben allerlei Gesang und an Urzeitmenschen ähnelnden Geräuschen auch nicht mit Anregung, wie denn der Herr Unparteiische seine Pfeife einzusetzen hätte. Auch über die bessere Handhabung des Winkelementes wussten sie dem Schiedsrichter-Assistenten den einen oder anderen Vorschlag zu unterbreiten. Wollte dieser aber partout nicht annehmen. Versteh‘ echt nicht, warum?

Und Tore hatte es auch. Hüben wie drüben. Gar fünf an der Zahl. Und  alle so angebracht, dass sie auch im Netz landeten (‚tschuldigung, kleiner an Otto W. aus E. angelehnter Scherz). Nö, war unterhaltsam. Und die letzte Bude vor der Pause hätte es bestimmt in die Auswahl zum Tor des Monates gebracht, so man denn nur in einer der monetär befriedeten Fernsehligen verweilt hätte. Ein herrlicher Freistoß mittenmang ins Dreiangel. Fein, fein. Auch wenn er für die Kampfbahn-Kumpels auf der falschen Seite angebracht wurde.

Mehr bekamen wir dann leider doch nicht mehr mit, weil getrieben von dem Wunsch, den Kampf der Kiez-Kicker zu sehen, wir zur Halbzeit unsere Zelte beim gastlichen USC abbrachen. Das wir sogar alle Tore des Tages gesehen hatten, war aus AFC-Sicht natürlich enttäuschend. Aber beruhigte uns ex eventu, dass wir nichts mehr verpasst hatten. War vielleicht doch nicht so übel gewesen. Der ganze Plan meine ich.

A sort of Home coming

Hohe Luft. Hagenbeckstraße. Planten un Blomen. Vertraute Klänge, daran erinnernd, dass man doch ein echets Nordlicht und in Berlin nur ein Zugereister ist. Ich habe zwar nur die ersten sechs Jahre in der Elbmetrole verbracht, doch wenn man nur 40 km weiter südwärts sein Abi gebaut hat, also dort, wo für den Hamburger der Balkan beginnt, nämlich südlich der Elbe, hatte man die Vorzüge der Hansestadt als Heranwachsnder doch genießen dürfen. Zumindest so viel davon, dass es in den Ohren klingt, wenn der breite hamburgische Akkzent sich in meine Hirnwindungen bohrt.

Apropos Klänge. Manche Menschen kennt man gar nicht im RL, obwohl sie einem sehr vertraut sind, wenn ihr Name erklingt. Womit ich jetzt nicht Twitteraner meine. Sondern solche Personen, die man stets nur am Telefonhörer vernimmt, aber noch nie von Angesicht zu Angesicht gesehen hat. So geht es mir mit unserer Schwesterzeitung. Was lag also näher, da ich mich ja beruflicherweis an der Elbe aufhalte, als das endlich mal zu beenden.

Heute vor der DFB-Pressekonferenz fuhr ich also mal kurz an Griegstraße 75 vorbei, den Kollegen mal die Hand schütteln. Ein Käffchen. Ein Pläuschen. War nett. Wenn auch kurz. Hatten ja zu tun die Kollegen.

Viel faszinierender empfanden meine entzündeten Augen aber das Vis-a-Vis. Nicht mal einen Steinwurf von der MoPo-Redaktion entfernt liegt die altehrwürdige Adolf-Jäger-Kampfbahn, Home des AFC ’93. Es ist einer dieser Sportstäten, an der der Unioner seine helle Freude gehabt hätte. Schalensitze des großen Bruders wurden hier aufgetragen. Eine als Meckerecke bekannte Kurve. Schiefe Traversen, Gras bewachsen. Hach!

Kann mich nicht mal erinnern, ob ich als Kind dort gewesen bin. Später auf keinen Fall. Nicht mal auf meinen Ausflügen als niedersächsischer Verbandsliga-Referee, der ab un dzu im Austausch in der Stadt an der Alster pfeifen durfte. Und doch wallen nur gute Gefühle in mir auf, wenn der Name Adolf-Jäger-Kampfbahn erklingt.

Erinnerte an die Alte Försterei vor der Sanierung. Ein Stück Fußballtradition also. Uwe Seelers Bruder Dieter schnürte sogar zeitweilig seine Töppen für den AFC. Echte Tradition also. Und eine, die sich wohl endgültig dem Ende zu neigt. Angeblich soll das Stadion für 12 Millionen Euro verkauft werden. Regionalligaspiele hatte der DFB den Altonaern bei ihrem kurzfristigen Intermezzo im höherklassigen Fußball vor der Spielzeit 08/09 ohnehin schon verwehrt. Nachvollziehbar vielleicht. Aber schade ist das schon.

Mein Freund Herbert

Ey, Herbert! Musste doch jetzt echt nicht sein, oder? Ich meine, es ist dunkel, ich bin  müde. Regen hat es auch. Und zwar kräftig. Ich sitze in einem mir recht fremden Gefährt italienischer Herkunft, dessen vier Buchstaben im Allgemeinen mit „Fehler In Allen Teilen“ übersetzt wird. Das ist schon anstrengend genug. Hatte ich schon erwähnt, dass die Scheibenwischer quietschen? Hey, alles, was ich will, ist flinken Fußes südwärts dem Domizil meines Cousins zu zu streben. Und dann kommst du.

Ich mein ja nur. Du kennst doch den Tom, oder? Nicht? Na gut, sagen wir mal so, der Herr TomTom ist ja recht stur in seinen Ansichten. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, will er es auch umgesetzt sehen. Dass meiner zudem mit der Stimme des Herrn Schröder spricht, seine Anweisungen also markant und schneidig vorträgt, kommt erschwerend noch hinzu. Und der ordert mich nun, das große Alsterwasser zu meiner Rechten rechts liegen zu lassen und einfach südwärts die letzten 800 m geradeaus zu fahren. Alles easy also, möchte man meinen. Technik, die begeistert.

So weit, so gut. Ne, eher so schlecht. Es kann der beste nicht in Frieden fahren, wenn es der lieben StVO niht gefällt. Menno, merkst du denn gar nix mehr, um es auf hamburgisch zu sagen! Ist der gute alte Gerhard nicht ein Parteikollege von dir? Also was soll der Scheiß? So kann man nicht miteinander umgehen. Auf keinen Fall. Diese Wankelmütigkeit von dir geht mir jetzt echt auf den Keks. Alle paar Stunden wechselst du die Richtung. Ohne dabei Rot zu werden. Mal lässt du einen nur nach Süden, dann wieder nur nach Norden. City einwärts, City auswärts. Schön im Wechsel. Und wehe man schwimmt gegen den Strom. Aber jetzt echt mal ehrlich. Du und ich haben verstanden. Aber mach das mal dem Navi klar. So viel Opportunismus ist echt nicht gut. Nicht mal für einen altgedienten Bürgermeister wie dich!

Wie bitte? Erster Bürgermeister? Na gut, weil du es bist, so viel Zeit haben wir gerade noch. Ändert aber nix an deiner Wankelmütigkeit gegen die die heutige SPD mit ihrer steten Umfallerei gen rechts ein aufrechter Fels in der Brandung ist.

 

Ich hatte es ja nach dem dritten fehl gelenkten Versuch von Tom seinem Tom begriffen, dass ich auf dir zu Nacht dauernder Stunde nicht südwärts durfte. Aber dein Ex-Kanzler mochte das partout nicht einsehen. Immer und immer wieder orderte er mich zurück auf deine widerstrebenden Bahnen. So beharrlich wie er 2005  an der Kanzlerschaft festhielt. So viel Realitätsverlust, das kann schon etwas anstrengen.

Hatte ich schon erwähnt, dass ich müde war?

Ne, Herbert. So werden wir echt keine Freunde mehr.

Ich erkläre die Saison für verlängert

Werbung ist so eine Sache. Manche geht. Anderes geht gar nicht. Meistens geht es leider absolut nicht. Und langweilt nur. Wobei ich wohlgemerkt zu der Gattung Mensch gehöre, die für gut gemachte Commercials einiges übrig hat.

Jüngst fiel mein Blick auf ein außerordentlich gelungenes Exemplar von Annonce. Eine einem Hamburger Fußballklub nahestehende Autofirma veröffentlichte ganzseitig Nachstehendes. Ein anderer  Ansatz als bei meinem kürzlich,  zugegebenermaßen recht  einseitig, verordnetem Dekret. Ging aber in toto in dieselbe Richtung. Andere Stelle, gleiche Welle, sozusagen.

Dieses Überholverbot wäre in der Tat ein gar sehr zu Begrüßendes. Ob als Nr. 1 oder als Spitzenzweiter. Aufstieg ist Aufstieg ist Aufstieg! Und die Schatzmeister beider Vereine könnten sich sogar in dieser Spielzeit noch kräftig die Hände reiben. Ich erkläre die Saison für verlängert!

Grau werter Freund, ist alle Theorie

Manche Blogs sind wie ein Grundnahrungsmittel. Mit denen verhält es sich so, wie mit dem Sekt und dem Mineralwasser. Letzteres prickelt zwar auch, löscht aber mehr Grundbedürfnisse denn das es aufreizend ist. Manchmal gibt es bei Grundnahrungsmitteln aber auch echte PerlenDelikatessen. Beispielsweise beim Graubrot, andere ortens auch als Mischbrot bekannt. Und eine der Peren draus, stelle icg hier jetzt vor. Genug des grausamen Vorgeplänkels. Frei nach Madame @rudelbildung: Man muss ja nicht immer alles selber machen, folgt nun eine bildschöne Assoziationskette in grau

And the winner is …

Cool. Ich hab‘ mal was gewonnen. Freu! Und zwar hier. Womit nicht zu rechnen war. Gab schon ein paar dufte Begründungen. Aber ich nehme es – also den Gewinn und das Buch – gerne hin. Und erteile nochmal ausdrücklich ein Lob an @moeffju, der mir mit dieser Aktion viel Spaß bereitet hat. Das Lesen der Begründungen war schon Kurzweilig an sich. Noch mehr freue ich mich natürlich über das Buch. Zumal ich am Abend der Lesung hier in Berlin vorzeitig gegangen bin, weil es ewig dauerte, bis @saschalobo und @kathrinpassig endlich anfingen. Und dann noch mehr rumblödelten, um gefühlt am St. Nimmerleinstag zum Kern der Sache vorzustoßen. Hoffe ich zumindest. Denn das habe ich abgehenderweise natürlich nicht mehr erlebt.

Das ich nebenbei – hatte ich meinen vorzeitigen Rückzug schon erwähnt? – das Buch hätte für lau mitnehmen können, sollte hier nur kurz angedeutet werden. Denn die verantwortlichen Hostessen waren ja überall in den heiligen Hallen verstreut, aber zum erwähnten Zeitpunkt nicht beim Büchertisch am Ausgang, wo zahlreiche Exemplare den Herauseilenden fast in Versuchung geführt hätten.

Und weil die Werbung für das Buch einfach klasse ist, hier noch der Link

Ick freu mir uff die Post aus Hamburg.