A sort of Home coming

Hohe Luft. Hagenbeckstraße. Planten un Blomen. Vertraute Klänge, daran erinnernd, dass man doch ein echets Nordlicht und in Berlin nur ein Zugereister ist. Ich habe zwar nur die ersten sechs Jahre in der Elbmetrole verbracht, doch wenn man nur 40 km weiter südwärts sein Abi gebaut hat, also dort, wo für den Hamburger der Balkan beginnt, nämlich südlich der Elbe, hatte man die Vorzüge der Hansestadt als Heranwachsnder doch genießen dürfen. Zumindest so viel davon, dass es in den Ohren klingt, wenn der breite hamburgische Akkzent sich in meine Hirnwindungen bohrt.

Apropos Klänge. Manche Menschen kennt man gar nicht im RL, obwohl sie einem sehr vertraut sind, wenn ihr Name erklingt. Womit ich jetzt nicht Twitteraner meine. Sondern solche Personen, die man stets nur am Telefonhörer vernimmt, aber noch nie von Angesicht zu Angesicht gesehen hat. So geht es mir mit unserer Schwesterzeitung. Was lag also näher, da ich mich ja beruflicherweis an der Elbe aufhalte, als das endlich mal zu beenden.

Heute vor der DFB-Pressekonferenz fuhr ich also mal kurz an Griegstraße 75 vorbei, den Kollegen mal die Hand schütteln. Ein Käffchen. Ein Pläuschen. War nett. Wenn auch kurz. Hatten ja zu tun die Kollegen.

Viel faszinierender empfanden meine entzündeten Augen aber das Vis-a-Vis. Nicht mal einen Steinwurf von der MoPo-Redaktion entfernt liegt die altehrwürdige Adolf-Jäger-Kampfbahn, Home des AFC ’93. Es ist einer dieser Sportstäten, an der der Unioner seine helle Freude gehabt hätte. Schalensitze des großen Bruders wurden hier aufgetragen. Eine als Meckerecke bekannte Kurve. Schiefe Traversen, Gras bewachsen. Hach!

Kann mich nicht mal erinnern, ob ich als Kind dort gewesen bin. Später auf keinen Fall. Nicht mal auf meinen Ausflügen als niedersächsischer Verbandsliga-Referee, der ab un dzu im Austausch in der Stadt an der Alster pfeifen durfte. Und doch wallen nur gute Gefühle in mir auf, wenn der Name Adolf-Jäger-Kampfbahn erklingt.

Erinnerte an die Alte Försterei vor der Sanierung. Ein Stück Fußballtradition also. Uwe Seelers Bruder Dieter schnürte sogar zeitweilig seine Töppen für den AFC. Echte Tradition also. Und eine, die sich wohl endgültig dem Ende zu neigt. Angeblich soll das Stadion für 12 Millionen Euro verkauft werden. Regionalligaspiele hatte der DFB den Altonaern bei ihrem kurzfristigen Intermezzo im höherklassigen Fußball vor der Spielzeit 08/09 ohnehin schon verwehrt. Nachvollziehbar vielleicht. Aber schade ist das schon.

AVISiert

Anruf bei meiner Autovermietung, weil ich eine Nachfrage hatte zum morgigen Abholtermin. Und nachdem ich nur meinen Namen genannt hatte, kam schon die Frage wie aus der Pistole geschossen: „Sie wollen ein Auto? Spielt Union nicht zu Hause diese Woche?“

Das zwar nicht, aber es ist doch immer wieder nett, wenn man Leuten begegnet, die sich an einen wirklich erinnern können.