Hört das denn nie auf?

Eigentlich dachte ich, alles wäre raus. Bis auf die Klemmlampe von IKEA, die sie unbedingt noch wieder haben möchte. Selber sich in Ausgaben zu stürzen, die 10 Euro invetstieren und eine neu zu kaufen, daran dachte sie nie (Warum auch? Kostet Geld, was man als Schwäbin nicht freiwillig ausgibt. Und deshalb erkundigt man sich vorsichtshalber auch lieber gar nicht, ob die Nebenkostenabrechnugn für 2006, also als wir noch zusammenwohnten, eventuell eine Nachzahlung erforderlich macht. Aber das ist halt eine andere Geschichte und soll ein ander mal erzählt werden).

Zurück zur Lampe. Weil das Nachfolgemodell ein klein wenig anders aussieht, will sie die ihre zurück. Sie hatte die beiden mal als Päärchen gekauft. Und sie möchte doch so gerne im trauten Glück wiedervereinigt wissen. Kann man verstehen, kann sie jetzt haben, habe das Ding neue gekauft.

Aber das war nicht, was mich bewegte. Sondern etwas viel kleineres. Was mich umso mehr aufwühlte. Ein simpler Knopf! Gehörte zur ihrem silbernen Satin-Schlafanzug. Und fand sich jetzt unvermittelt in der Schublade wieder, wo eigentlich meine Socken gemütlich rumlungern. Eine kleine Erinnerung an bessere Zeiten …

Warum?

Sie hat geweint. Nein, nicht bei mir. Die Blöße gibt sie sich nicht. Sondern bei unserer gemeinsamen Freundin. Sagte, sie sei so unglücklich.

Was will sie? Mitleid? Oder dass sich die Situation ändert? Dann soll sie mal ihre Verhaltensweisen überprüfen, ob sie nicht auch Fehler gemacht haben könnte. Vielleicht kommt sie dann drauf.

Ich habe ihr genug Signale gesendet. Irgendwann kann man nicht mehr.

Irgend was bleibt immer

Was macht eigentlich, wenn man alle Rätsel des Tages geraten, alle Sudokus dieser Welt gelöst hat? Die Steuererklärung? Wäsche waschen, aufhanängen und wieder abnehmen. Und dann selbst bei so einer mechanischen Verrichtung stellt man fest: irgendwas bleibt immer. Wie ihr „Socken-Memeory“. Das passende zueinanderfinden zweier einzelnen Strümpfe, damit sie das bilden, was wir nicht mehr sind.

Immer mehr wächst die Wut und Enttäuschung über mich selber. Das ich all die Zeichen nicht sehen wollte, die Augen davor verschlossen habe und immer weiter rein investiert habe in etwas, was längst tot war. Das all die Gespräche über Zukunft leere Rituale waren, wenn ihr Handeln eine immer andere Sprache sprach.

Nun ja, selber schuld.

Einsamkeit ist langsamer, qualvoller Tod.

Irgend was bleibt immer

Der Tag hält nicht, was er versprochen hat …

Fing eigentlich ganz gut an alles heute. Nicht jeder Gedanke galt ihr. Ausnahmsweise fats keiner. Und dann kam eine Mail, mit der sie sich dafür entschuldigen wollte, dass sie sich nicht gemeldet hätte nach ihrer Rückkehr aus den Staaten. Aber sie sei dienstlich für ein paar Tage weggewesen und hätte keine Zeit gehabt. Halbwahrheiten, wie immer. Hat sie schon vergessen, dass sie mich am letzten Mittwoch von ihrem Festnetz aus bei mir zu Hause angerufen hat? Da war sie schon wieder einige Tage im Lande. Wie soll man da Vertrauen haben?

Die Abschiedsformel „Gruß und Kuss“ macht mich nur wütend. Geküsst hat sie mich doch eh nicht mehr seit damals, als sie auch dem anderen nicht nur den Kuss verweigerte.

Und schon sind meine grauen Zellen wieder nur mit dem einem Thema beschäftigt. Mit ihr, die ich immer noch liebe. Na super ….

Was tut man nicht alles aus langer Weile

Ich musste dem Monster entfliehen, dass immer hinter meiner Tür sitzt und gierig lauert. Mich sofort anspringt in der Sekunde, wo ich den Schlüssel im Schloss umdrehe und das betrete, was mal ein Zuhause war. Dunkle Bullaugen schauen mich dann an. Da nützt es auch nichts, dass ich die Vorhänge vorziehe.

Also raus. Wieder mal raus. Diesmal zu einem viertklassigen Fußballspiel am anderen Ende der Stadt, dass über 90 Minuten ein knallhartes Plädoyer für die Abschaffung der Oberliga im Allgemeinen und der NOFV-Staffel Nordost im Besonderen war. Grottenkick ist noch untertrieben. Allein die Fehlpässe wirkten einstudiert. Aber es lenkte ab. Zumindest für die Dauer dieser knapp zwei Stunden.

Doch auch so etwas hat nun mal ein Ende. Und auf der Rückfahrt mit mir selbst gewannen all meine Gedanken wieder die Oberhand.

Einzig die Gruppe von Amerikanern neben mir, sorgte für kurze Abwechslung. Ein kleiner Junge wurde aus Spaß von einer jungen Frau aus Kalifornien zwischen ihren durchaus hübsch anzusehenden Beinen festgekemmt: „You are trapped“, scherzte sie mit ihm. Ich hatte nur eien kurze Frage: „Isn’t it a bit early for a boy that size to be trapped between a womans legs? That will be his fate for ever after …“ Brachte einen verschämten Lacher. Aber keine weitere Unterhaltung. Sind halt doch ein klein bisschen prüde usnere amerikanischen Freunde.

Blieb wieder nur die Margarete. Habe dann um 2 Uhr mit Stühle reingestellt. Und in meiner Wohnung kam das Monster für ein paar Stunden nicht mehr an mich ran. Süßer Schlaf.