Tempora mutantur

Ja, ja, die Zeiten ändern sich. Und wir uns in denselbigen. Geht auch am Bunki der Woche nicht spurlos vorbei. Qed:

Früher:

Später:

Und heute:

Das gute Stück ist jetzt sogar zwei Mal vorhanden. Eigentlich aus einem traurigen Anlass. Denn ein allseits geschätzter Kollege, der Namenspatron des zweiten Leibchen war, weilt ja nicht mehr unter uns.

 

 

Heute wurdest du zu Grabe getragen. An dieser Stelle: R.I.P, KDV. Ich hoffe du kannst von oben herab ein bisschen zusehen,wie die Eisernen sich so schlagen.

Und wer wirklich wissen will, was es mit dem Bunki der Woche auf sich hat, der schaue hier vorbei. Oder fragt besser gleich einfach mal die Maus.

 

Schuld war nur der Gorgonzola …

Ich glaube es war der Schimmelkäse. So ein ganz profaner Gorgonzola von Lidl. Nicht mal ein frischer. Sie hatte ihn in meiner Abwesenheit bei mir im Kühlschrank deponiert. Direkt neben der Frischmilch, die ich eigentlich nicht trinke. Und noch ein paar Waffeln gekauft.

Ja, das muss es gewesen sein. All die erotischen Neckereien, frivolen Botschaften, liebestollen Simsen oder das Umsetzen derselbigen können es nicht wirklich gewesen sein. Auch nicht die kleinen Geschenke wie die aufgenommene CD, weil meine Automusik in ihren Augen nicht wirklich tragbar war. Oder all die spontanen Besuche. Und sei es nur, um erschöpft neben mir einzuschlafen. Das erfreut. Vernebelt die Sinne ein klein wenig. Ist aber hormonell bedingt eher normal. Und nicht wirklich ausschlaggebend.

Ne, ne, ich bin sicher es war der Schimmelkäse. Hätte der nicht einen Aufdruck des Bundesgesundheitsministers tragen können? Vorsicht: Der Lagerung oder Verzehr dieses Gutes gefährdet ihre emotionale Abgeklärtheit

Warum?

Sie hat geweint. Nein, nicht bei mir. Die Blöße gibt sie sich nicht. Sondern bei unserer gemeinsamen Freundin. Sagte, sie sei so unglücklich.

Was will sie? Mitleid? Oder dass sich die Situation ändert? Dann soll sie mal ihre Verhaltensweisen überprüfen, ob sie nicht auch Fehler gemacht haben könnte. Vielleicht kommt sie dann drauf.

Ich habe ihr genug Signale gesendet. Irgendwann kann man nicht mehr.

Plötzlich war sie da

Plötzlich war sie da. Unangemeldet. Der Schiri hatte gerade angepiffen, als sie auf der Pressetribüne erschien. Seit fünf Tagen hatte sie keinen Laut von sich gegeben. Keine Mail, keine SMS, kein Anruf. Und nun stand sie da, als wäre nie etwas passiert. Als wüsste sie nicht genau, dass ihre Anwesenheit mich in meiner Arbeit stören würde. Weil all mein Denken wieder nur bei ihr sein würde. Tauche ich auf ihren beruflichen Terminen auf? Und dazu noch ohne Vorwarnung!

Hatte der Sonntag, als sie mir anchgelaufen war, nicht genug gezeigt? Erst saßen wir in einem Cafe, habe ein paar Gläser getrunken. Und dann leider Gottes doch geredet. Quintessenz: bedingungslose Liebe gäbe es nicht mehr! (Aber ist es nicht gerade ein Zeichen von Liebe, keine Bedingungen zustellen? Sondern einfach zu geben?) Und es sei für sie ein verdammt gutes Gefühl, nicht mehr kontrolliert zu werden. Mit anderen Worten, endlich könne sie tun und lassen, was ihr gefällt, sich in allen erdenklichen Richtungen austoben. Nun ja, wenn es dass ist, was sie will, warum genießt sie es dann nicht und wühlt in der Vergangenheit? Warum mit reden wollen, statt mich mit meinem Schmerz allein lassen?

Dann nahm sie mich doch mit zu ihr. Doch nur um an meiner Schulter zu kuscheln. Und sorry, bei aller Liebe, als normal veranlagter Mann,der seit den rund zwei Monaten seiner Trennung Enthaltsamkeit geübt hatte (oder üben musste ;-)), konte das im wahrsten Sinne des Wortes nicht befriedigen. Wie soll Mann da auf andere Gedanken kommen, wenn ein warmer, weicher, vetraut riechender, stark vermisster süßer Frauenkörper sich an einen schmiegt? Und dann noch die Frau, für die meine Gefühle unvermindert vorhanden sind. Was sie weiß! Also ging ich. Was noch etwas dauerte. Denn rund 15 Minuten standen wir im Flur, redeten in Englisch aufeinander ein. Und als gar nichts mehr ging, kamen all ihre alten Vorwürfe. Weil sie nicht sehen, wollte (Konnte?), dass ich versucht hatte einiges zu ändern. Aber so etwas ist nun mal ein Prozeß und geht nicht von heute auf morgen …

Nun brach sie wieder in meine Welt ein. Eien, die sie zwar im Lauf der Jahr kennengelernt und gelegentlich besucht hatte. Aber die nicht die Ihre war. Zumindest nicht beruflich. Und schon gar nicht private! Eine Welt, die mehr als nur mein Job ist. Da stand sie nun unvermittelt beim Anpfiff. Neue Frisur, neue Jacke (die, die wir vor unserer Trennung gemeinsam angekuckt und dann doch nicht gekauft hatten). Doch kein Wort von ihr an mich direkt. Außer ein, zwei Kommentaren zum Spiel. Auch danach war sie irgendwo von der Bildfläche und im VIP-Raum verschwunden. Als ich schon längst gegangen war, kam ein dann ihr Anruf, wo ich denn sei. Ob ich nicht noch in den VIP-Raum käme? Klasse!

Sie ist mir nachgelaufen …

Sie ist mir nachgelaufen. Eineinhalb Tramstation lang. „Bleib doch mal stehen“, flehte ihre Stimme aus dem Handy. Als ich mich umdrehte, sah ich sie an der Kreuzung hinter mir. Die Ampel war rot.

Dabei hatte ich ihr doch zu verstehen gegeben, dass ich sie nicht sehen wollte. Wirklich nicht konnte. Ihre Mail in der sie um ein Treffen am selbigen Abend bat, war auch so sachlich gewesen, so unpersönlich, als ob man ganz beiläufig einen alten Bekannten nach Jahren mal wieder rein zufällig getroffen hat.

Freiräume für sich selber fordern, ach was rede ich, die totale Freiheit verlangen, sie sich immer hinten rum heimlich zu nehmen, aber jetzt mir den nötigen Abstand nicht gönnen wollen. Den Abstand, den ich einfach brauche, um meiner Gefühle Herr zu werden.

Trotz meiner E-Mail-Absage hatte sie dann angerufen. Seit Wochen erstmals auf dem Handy und nicht hinten rum auf meinem Festnetz. Also dort, wo kein Anrufbeantworter dran ist, sondern ich nur die ISDN-Nummer erkennen kann. Jetzt der Anruf auf meinem Handy: Wo ich denn sei. Sie würde hinkommen. Ich wollte nicht. Und sagte es ihr noch mal. Und deutlich. Weil ich keinen Sinn darin sah. Wir würden doch wieder nur in alte Verhaltensmuster fallen. Daher mein eiliger Aufbruch. Und während ich die Alle runter eilte, dem Alex entgegen, kam sie mit der Tram hoch. Mich sehen, an der nächsten Haltestelle raus springen und mir nachrennen und gleichzeitig anrufen war eins: „Bleib doch mal stehen!“ Und da stand sie nun …

Irgend was bleibt immer

Was macht eigentlich, wenn man alle Rätsel des Tages geraten, alle Sudokus dieser Welt gelöst hat? Die Steuererklärung? Wäsche waschen, aufhanängen und wieder abnehmen. Und dann selbst bei so einer mechanischen Verrichtung stellt man fest: irgendwas bleibt immer. Wie ihr „Socken-Memeory“. Das passende zueinanderfinden zweier einzelnen Strümpfe, damit sie das bilden, was wir nicht mehr sind.

Immer mehr wächst die Wut und Enttäuschung über mich selber. Das ich all die Zeichen nicht sehen wollte, die Augen davor verschlossen habe und immer weiter rein investiert habe in etwas, was längst tot war. Das all die Gespräche über Zukunft leere Rituale waren, wenn ihr Handeln eine immer andere Sprache sprach.

Nun ja, selber schuld.

Einsamkeit ist langsamer, qualvoller Tod.

Irgend was bleibt immer

Der Tag hält nicht, was er versprochen hat …

Fing eigentlich ganz gut an alles heute. Nicht jeder Gedanke galt ihr. Ausnahmsweise fats keiner. Und dann kam eine Mail, mit der sie sich dafür entschuldigen wollte, dass sie sich nicht gemeldet hätte nach ihrer Rückkehr aus den Staaten. Aber sie sei dienstlich für ein paar Tage weggewesen und hätte keine Zeit gehabt. Halbwahrheiten, wie immer. Hat sie schon vergessen, dass sie mich am letzten Mittwoch von ihrem Festnetz aus bei mir zu Hause angerufen hat? Da war sie schon wieder einige Tage im Lande. Wie soll man da Vertrauen haben?

Die Abschiedsformel „Gruß und Kuss“ macht mich nur wütend. Geküsst hat sie mich doch eh nicht mehr seit damals, als sie auch dem anderen nicht nur den Kuss verweigerte.

Und schon sind meine grauen Zellen wieder nur mit dem einem Thema beschäftigt. Mit ihr, die ich immer noch liebe. Na super ….

Was tut man nicht alles aus langer Weile

Ich musste dem Monster entfliehen, dass immer hinter meiner Tür sitzt und gierig lauert. Mich sofort anspringt in der Sekunde, wo ich den Schlüssel im Schloss umdrehe und das betrete, was mal ein Zuhause war. Dunkle Bullaugen schauen mich dann an. Da nützt es auch nichts, dass ich die Vorhänge vorziehe.

Also raus. Wieder mal raus. Diesmal zu einem viertklassigen Fußballspiel am anderen Ende der Stadt, dass über 90 Minuten ein knallhartes Plädoyer für die Abschaffung der Oberliga im Allgemeinen und der NOFV-Staffel Nordost im Besonderen war. Grottenkick ist noch untertrieben. Allein die Fehlpässe wirkten einstudiert. Aber es lenkte ab. Zumindest für die Dauer dieser knapp zwei Stunden.

Doch auch so etwas hat nun mal ein Ende. Und auf der Rückfahrt mit mir selbst gewannen all meine Gedanken wieder die Oberhand.

Einzig die Gruppe von Amerikanern neben mir, sorgte für kurze Abwechslung. Ein kleiner Junge wurde aus Spaß von einer jungen Frau aus Kalifornien zwischen ihren durchaus hübsch anzusehenden Beinen festgekemmt: „You are trapped“, scherzte sie mit ihm. Ich hatte nur eien kurze Frage: „Isn’t it a bit early for a boy that size to be trapped between a womans legs? That will be his fate for ever after …“ Brachte einen verschämten Lacher. Aber keine weitere Unterhaltung. Sind halt doch ein klein bisschen prüde usnere amerikanischen Freunde.

Blieb wieder nur die Margarete. Habe dann um 2 Uhr mit Stühle reingestellt. Und in meiner Wohnung kam das Monster für ein paar Stunden nicht mehr an mich ran. Süßer Schlaf.

Wenn ich wenigstens wütend wäre. Allein, es überwiegt die große Enttäuschung. Und der Ärger über mich selbst, dass ich mir fast vier Jahre etwas selbst vorgemacht habe.

Wie doof kann man eigentlich sein?

Und mir hilft es derzeit auch wenig, dass mein Chef mir rät, ich solle irgendetwas machen, was ich mit ihr nie hätte machen können. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Sprachkurs schön und gut. Es gebricht auch mal an der Kohle (Keine Angst, ich verhungere trotzdem nicht).

Ich bin nicht der Typ, der gerne alleine irgendwo hingeht oder -fährt.