Frage mit Antwort

Im Plänterwald. Eine kleine Gruppe rastend auf einer Bank. Sie zum ihm: „Und nächste Woche ist das Rückspiel, ja?“ Er (leicht genervt): „Ja.“ Sie so: „Wieder Werder gegen HSV, ja?“ Er: stumm, schüttelt nur mit dem Kopf vor sich hin.

Werte Unbekannte, wenn Sie selber schon von Rückspiel sprechen, dannn ist doch klar wer da gegen wen kickt, oder? Ihr werter Herr Begleiter hat völlig recht mit dem Schütteln seines Hauptes.

2001 – 2009

Und dann sitzt du da und weißt, du bist nicht dabei. Der eine Moment, auf den du seit fünf Jahren wartest. An den du kaum noch geglaubt hast. Irgendeine perfide Laune der Natur hindert dich jetzt daran, dabei zu sein. Nachdem du alles mitgemacht hast. Den Sturz in die Bedeutungslosigkeit. Die Angst um das finanzielle Aus. Den Kampf ums Stadion. Die Polemik gegen die Politik („Be trug an Berlin“). Und nun sitzt du alleine in deiner Wohnung, ringst um deine Stimme. Und schweigst. Notgedrungen.

Und du überlegst, wie es damals war, 2001, beim 5:0 gegen Wilhelmshaven. Wo du im Garten von Jörg H. gesessen, mit der Mannschaft (okay, Teile von ihnen), mit den Freunden und mit allen nur gefeiert hast. Unbschwert. Weil etwas einmaliges passiert war. Nun gut, zumindest etwas, was in einem Fanleben maximal zwei, drei Mal vorkommt. Wo du vier mal zu Hause angerufen hast und gesagt hast „Schatz, es wird heut spät. Sehr Spät. Union ist aufgestiegen.“ Und als du dan um 7 Uhr morgens zu Hause eintrudelstest empfing dich nur der eine Satz: „Bei welcher Frau warst du?“

So unsinnig der Vorwurf. Ich wäre alkoholbedingt gar nicht mehr in der Lage zu irgendetwas gewesen. Und alleine die Fragestellung offenbarte, du hast mich und meine Welt nie verstanden.

Diesmal gibt es keine Vorwürfe. Ich bin ja auch nicht dabei. Wie auch keiner da ist, der mir Vorwürfe machen kann. Ich könnt‘ ja nicht mal antworten.

Schön ist anders. So oder so.

Du bist eingeladen

Eine Einladung, ist eine Einladung, ist eine Einladung. Dachte ich mir so in meiner grenzenlosen Naivität. Und wenn man dann vom Deutschen Journalisten Fachverband (bitte wer??) eine Einladung ins Adlon bekommt, zwecks Vertilgung einer gehörigen Menge Spargel an Parma-, Koch- und Schwarzwälderschinken – den Tatar vom Rauchlachs auf Frühlingssalaten mit Limetten-Touille (bitte was?) als Vorspeise nicht zu vergessen – kann man sich schon mal freuen. Nett von denen. Weiß zwar nicht, wie die auf mich kommen, aber wenn man schon Porto ausgibt, dann wird alles schon seine Richtigkeit haben. Und spannend muss es auch sein, all die „Persönlichkeiten aus Journalismus, Medien (btw: doppelte sich das nicht etwas?), Politik und Wissenschaft“ zum „zwanglosen Austausch“* zu treffen. Zumal ja auch der BND-Chef Ernst Uhrlau dort noch eine Rede zu reden gedenkt.

Die Vorfreude des Deutschen Fachjournalisten Verbandes geht sogar so weit, dass deren Präsident Prof. Dr. Siegfried Quandt es als eine Ehre ansehen würde, mir dafür einen klitzekleinen, kaum erwähnenswerten Kostenbeitrag von 33 Euro für mein Erscheinen abzuknöpfen!

Einladung? Darunter versteh ich was anderes. Also, Siggi, altes Haus, du musst auf meine Rückantwort bis zum 24. April nicht warten, ob ich „Absagen muss“! Ich komme nicht. Sorry. Auch nicht im nächsten Jahr zu deiner 16. Auflage. Erstens kann ich Kochen, bin also auf Gala-Diners nicht angewiesen. Und zweitens bekäme ich den Austausch von News in einem mir gewogenen Kreis schneller, besser, lustiger, umkomplizierter und vor allem billiger hin.

* Austausch von was? Nachrichten? Frauen? Köperflüssigkeiten? Fragen über Fragen …

Dank dem Meester

Icke jetzt och, würder der Berliner wohl sagen. Das hier nämlich, diese schnieke, rote Kopfbedeckung.

Eigentlich habe ich sie schon eine ganze Weile. Doch erst war es der Herr Zuträger, der säumte sie dem Adressaten eilends zu bringen, auf dass sie erfreue den künftigen Träger. Und dann säumte ich, davon zu schreiben, zu künden und zu danken. Der Dank ausschließlich gebührt dann dem Meester.

Und was es mit diesem roten Stück tetxtil, so trefflich von Künstlerhand gestaltet wirklich auf sich hat, kann man dortens bei die Steffi ihr sein Blog nachlesen. Mir gebricht es gerade ein klein wenig an Zeit, dass ich es in aller Ausführlichkeit tuen könnte. Aber eins kann ich noch sagen: Sie hat schon mancherlei Punktgewinne im Gepäck miterlebt. Selbst wenn die Temperaturen das mit sich Führen eigentlich hatten obsolet werden lassen.

Ihr Arschlöcher

Was habe ich euch eigntlich getan? Nur weil mein Wagen kein rostiger Golf I ist, dürft ihr mir den Außenspiegel abtreten? Schon das zweite Mal in diesem Jahr. Ich bin kein Milionär oder ein kapitalistischer Ausbeuter. Das kostet mich wieder 250 Euro und vor allem Zeit! Die habe ich nicht. Ich arbeite für mein Geld, ihr Wichser. ich kriege kein Hartz V. Ich kann nicht morgens rumlungern. Ich habe mir dieses süße Autochen mühsam vom Munde abgespart! Und dafür auf einiges verzichtet!! Aber das interessiert euch nicht. Oh, teuer, kaputt machen.

Aber eins schwöre ich, wenn ich einen dabi erwische oder beim Grafitti-Sprayen gegen die Hauswand, wo ich wohne, dessen Schädel haue ich gegen die Häuserwand. Mit Freuden! Und wenn ich dafür in den Knast muss, ihr Sozialschmarotzer. Euch geht es viel zu gut.

Yes we can – auch wenn es euch nicht passt

Auf dem Weg zur Arbeit, ereilte mich dieselbige. Besser gesagt, derselbige. Wie ich denn bitte schön im KURIER ein Bild aus Braunschweig veröffentlichen könne, auf dem ein Spieler im T-Shirt mit der Aufschrift Aufstieg 2009 – Yes we can“ zu sehen sei. Im Internetforum des Vereins würde man, also Union, schon des Größenwahns“ bezichtigt. Union hat noch keine Aufstiegs-Shirts. Viel zu früh. Und nie im Leben hätte ein Spieler des Klubs so etwas nagzogen. Ob ich das mal bitte im Internetforum des Klubs richtig stellen könne, dass es sich hier um vom Verein ungewollte Werbung für den Verein handele.

Mal abgesehen davon, dass ich als in Braunschweig vor Ort gewesener Reporter keinerlei Einflussmöglichkeiten auf Bildauswahl oder Überschrift gehabt hatte (Was ein Pressesprecher eines Vereins durchaus wissen kann, so er sich denn mit der Arbeitsweise der anderen Seite auseinandersetzt), hielt mich nun eben dieser Anruf von der morgendlichen Pflicht-Lektüre meiner Gazette ab.

Egal. Aufblättern. wenn was schief läuft, muss man schnell reagieren. Und gut. Da war es. Gelbes Leibchen auf rotem Grund. Passte wie angegossen. Montage? Viel zu eng ansitzend. Mein Stutzen hielt auch nicht lange vor, denn die Foto-Autoren-Zeile ließ klar und deutlich erkennen, dass es sich nicht um eine Montage handelte. Ergo musste der Spieler das Shirt tatsächlich angehabt haben.

Und siehe da, auf zahlreichen Bildern der freien Berufsfotografen ist zu erkennen, dass Dogan das Shirt wenig später weiter zusammengeknüllt weiter in der Hand hielt, als er mit seiner im Eintracht-Stadion anwesenden Sippschaft plauderte.

Des Rätsels Lösung: Ein euphorisierter Fan hatte Dogan das Leibchen mit dem Obama-Slogan aufgedrückt. Und er es pflichtbewusst angezogen.

Hatte also nichts mit Übermut oder dem Boulevard nicht uneigenem Übertreibungswahn unsererseits zu tun. Hätte man auch anders rausbekommen können. Aber man musste ja erstmal mit ach so vermeintlich bösen Presse meckern …

EirBerlin

Es ist immer wieder schön zu sehen, wenn große Unternehmen versuchen Profisportler werbetechnisch für sich einzubinden. Jüngst erreichte uns eine freundliche Offerte von AirBerlin irgendetwas mit Pal Dardai zu machen respektive medial zu begleiten. Hatte nur einen kleinen Schönheitsfehler. Denn das Hauptstadt ansässige Lufttransportunternehmen schrieb immer etwas von einem Herrn Dardei.

Ei,ei, möchte man da meinen. Der Ungar ist ja noch nicht so lange in unserer Stadt. Da muss man die korrekte Schreibweise des Namens nicht zwingend verinnerlicht haben. Oder sollte da eine tiefere innere Abneigung beim ausführenden Organ in der Pressestelle zum Sport zu Tage getreten sein?

Die freundlich und dezente Rückantwort meines Herren Vorgesetzten ging daher konsequenterweise auch an EirBerlin. Eine Antwort steht leider immer noch aus …

And the Oskar goes to …

München. Doch, doch. War so. Denn als ich am Samstag in der früh in Tegel kurz vor Gate 11 in meine Morgenmuffelei vertieft war, kam er mir entgegen. Kosches Oskar nämlich. Für diejenigen unter Euch, die ihn nicht kennen, seinen Tätigkeitsbereich findet ihr hier:

„Das Spiel in Burghausen fällt doch aus, Bunki., Du musst nicht fliegen“, begrüßte er mich.  Guter Beginn des Tages, dachte ich so bei mir. Wenn jetzt sogar ein entschiedener Anhänger der nordkoreanischen Informationspolitik, also jemand der von Hause aus des Sprechens nicht gerade  mächtig verdächtig ist,  mich mit fröhlichen Scherzen überzieht, konnte der Tag ja noch lustige Formen annehmen  (Nahm  er dann auch, aber anders, als ich ihn mir vorgstellt hatte.)

Indirekt hatte Oskar ja den eigentlichen Grund meines Flughafenaufenthaltes skizziert. Denn in der Tat war mein Lufthansa-Ausflug LH 217 von seinem Ursprung her der Drittligapartie zwichen Wacker Burghausen und dem 1. FC Union geschuldet gewesen. Die entfiel nun leider. Und damit auch die nachhaltige Nutzung meines Tickets (Umbuchen ging tarifbedingt nicht bzw wäre zu teuer gewesen). Kurzerhand hatten wir in der Redaktion umdisponiert. Flug nutzen, ab nach München zu den Bayern. Wohin auch eingangs erwähnter Kosche  übrigens unterwegs war.

Mein zu asolvierender Aufenthalt beim ruhmreichen FCB war chefflicherseits – nein, Fußballer und ihre Reporter sind nie, niemals, nicht abergläubig – auch einer mit Hintersinn. Hatte ich doch am Wochenende zuvor meine Pechvogeleigenschaft hinlänglich beweisen, als ich meinen FCB erstmals in der Spielzeit  – sozusagen live und in Farbe – im Olympiastadion hatte betrachten dürfen. Mit einem aus meiner und bajuwarischer Sicht niederschmetternden Ergebnis. Diese neu und bitter zu Tage getretene Eigenschaft wollte sich mein Boss – seines Zeichens glühender Hertha-Fan –  nun zu nutze machen.

Bitte, wirst schon sehen, was du davon hast, dachte ich in meinem nicht mehr ganz so jugendlichen Leichtsinn. Zweimal hintereiander kann man nicht so schlecht aussehne, glaubte ich. Immerhin war doch der Lell-Effekt vorbei, Oddo wieder dabei. Nur hatte ich dabei Punkt 3 der 21 Punkte aus Dürrenmatts „Die Physiker“ nicht  ausreichend bedacht.

In der AllianzArena kann man sich übrigens mit süßen Gummitieren verlustieren. Rote Fruchtgummibären gepaart mit allerlei lustigen Trophäen.

Kundige Beobachter der Szene werden das Manko schon ausgemacht haben. DFB-Pokal? Ja, vorhanden. Meisterschale? Ebenfalls zum Verzehr freigeben. Allein es fehlte die Krone der Kronen, der Champions-League-Pott!

Nochmal es mangelt an der höchsten Trophäe des euopäischen Fußballs!

Wie so frug ich mich, soll das dann gelingen, dieses große Unterfangen? Wie, wen man schon  von vornherein es an kleinen Dertails scheitern lässt? Hä? Eben! Als kein Geheule hinterher, wenn es man wieder schief gegangen ist.

Und ach ja, bevor ich es vergesse. Wenn ihr so weiter macht wie gegen Köln (1:2), könnt ihr spätestens Anfang März auch die gelben und weißen Fruchtgummitteile aus den Schüsseln entfernen.

More Beer

Eigentlich war ich ja auf der Suche nach was ganz anderem. Bei Kaufland in dieser unser Hauptstadt wird ja neuerdings munter für Hertha BSC geworben. Und das mittels des guten alten Gerstensaftes. Hopfen und Malz, Gott erhalt’s. Das passt einfach. Klaro, Fußball, Bier und Bratwurst sind nun mal eine Trinitas. Da wundert es kaum, dass man beim Kaufe von zwei Kästen Carlsberg eine Karte für das Bundesligaspiel der Blau-Weißen gegen den VfL Bochum gratis dazu bekommt. Schöne Sache das, möcht man im ersten Moment meinen. Da denkt einer mit.

Den passenden Song gibt es erst mal hier

Doch je länger ich darüber nachdenke, umso größer werden die Zweifel. Man trinkt den Wein nicht gern allein. Und zum Fußball geht man auch lieber in Gesellschaft. Allein schon der Fachsimpelei wegen. Ergo müsste ich ja vier Kästen des süßen Schwedentrunkes erwerben, um einen Kumpel mit in diese große Betonschüssel namens Olympiastadion zu nehmen.

Und fängt das Dilemma für die Brauerei an. Ich weiß zwar nicht, was der Becher im Olympiastadion kostet. Anzunehmen ist aber, dass er deutlich über dem Vergleichspreis meiner zu kaufenden Kisten liegt. An Fassbier verdient man nun mal mehr als an Flaschenbier. Ergo wird man aus Gründen der Sparsamkeit – die Zeiten sind hart – sich des Vorglühens bemühen und an besagtem Spieltag den bereits vorhanden Pilsetten delektieren. Und das ausführlich. Was die Konsumfähigkeit im Stadionrund selber ganz, ganz unwesentlich einschränkt. Womit sich die Brauerei ja wohl doch ins eigene Fleisch schneidet.

Was das mit meinem ersten Satz zu tun hat? Wenig. Der bezieht sich mehr hierauf.

Ja, richtig gelesen. Fanpost bei einer Kaufhauskette.

Kinder, was sind das für moderne Zeiten. Ich seh uns schon vor meinem geistigen Auge in Kauflandtrikots und Fähnchen schwingend dem Ballspiele beiwohnend: Los mal, jetzt jeder mit skandieren: „Kaufland vor, noch ein Tor.“

Gespannt allerdings bin ich nun, ob das Merchandising der Kaufländer künftig mit dem der Fußballklubs mithalten wird können. Gibt es eigentlich auch schon Autogrammkarten?