Einmal Koblenz und zurück

Um es mit Jan Glinker zu sagen: Ein Punkt ist ein Punkt ist ein Punkt. Viel mehr ist zu dem Ausflug nach Koblenz auch nicht zu sagen.

Ach halt, doch. Es ward ein Eisbein vertilgt. Eins von enormer Größe. Wir sagen zwar nicht, wer hier den Mund zu voll nahm, wissen aber, das Lars* es nicht „Schnell“ genug verspachteln konnte. Es blieb noch was für einen Mitesser übrig.

Wir stellten fest, dass es am Deutschen Eck durchaus auszuhalten ist. Vor allem, wenn die Sonne scheint. Und das Fußballfans entgegen einem landläufigen Vorurteil durchaus auch kulturelle Aspekte des Auswärtsreisens zu genießen wissen.

Beobachtet wurde auch eine nette, sehr zur Nachahmung empfohlene Shirtgestaltung für  Nachwuchskräfte. TuS-Stürmer muss es zwar nicht unbedingt sein. Man sollte den Nachwuchs ja nicht von vorneherein auf Masochismus trimmen. Aber ein Spruch in der Preisklasse mit ein bisschen mehr eisernem Allerlei gewürzt, stünde auch unserem Fanshop nicht schlecht zu Gesicht.

Ein Matze Koch baute sich fotogen vor einer wohl eigens nur für ihn geschaffenen Werbabande auf. PR1 kann ja nur für Photo-Reporter Nr.1 stehen.

Ein Bouelvardgipfel ward zu beobachten, der fein säuberlich ausgekennzeichnet war. Ein Vergnügen, dass wir nicht mal so in unserem Wohnzimmer erleben durften. Dort wurden anfangs der laufenden Spielzeit die eigenhändig und in mühevoller Kleinstarbeit angebrachten Aufkleber vereinsseitig entfernt und dafür lustige neue Zettel  auf die entsprechenden Sitzplätze verteilt. Weil aber eine  einmalige Verteilung von leicht beweglichen Objekten ohne das Fixieren derselbigen für vohersehbaren Schwund sorgt, gab es nunmehr vermeintlich herrenlose Sitze in der Alten Försterei, die beim letzten Heimspiel munter von aushäusigen auswärtigen Journalisten genutzt wurde. Meines Stammplatzes verlustig gegangen zu sein, ist mir in 10 Jahren Union-Berichterstattung auch noch nie passiert. Tempora mutantur, nos et mutamur in illis.

Nicht minder interessant war, dass Dirk Zingler nach knapp fünfeinhalbstündiger Autofahrt nebst Tross (diesmal ein Triumvirat) mal nicht mittendrin war, sondern recht abseitig auf der Tribüne. Aber auch da ging er voll mit.

Womit ich zur abschließenden Feststellung komme. Aus dem „Tabellenführerchen“ von Freitag Abend wurde im weiteren Verlauf des Wochenendes ein richtiger Tabellenführer (s.u.). Wozu ein Punkt manchmal gut sein kann.

Verzeiht drum, wenn ich Zweifel hege

Der Aufstieg und der überragende Saisonstart in der Zweiten Liga mit 10 Punkten aus vier Spielen haben offensichtlich auch bei anderen Vereinen Begehrlichkeiten geweckt. Die Qualitäten von Neuhaus scheinen auch andernorts gefragt.“

So steht’s geschrieben, so hört man es gern.Und zwar im Tagesspiegel vom 13. September diesen Jahres. So soll es auch nach Außen wahrgenommen werden. Der Worte hör ich wohl. Allein mir fehlt der Glaube.

Bitte nicht falsch verstehen. Uwe Neuhaus ist ein absoluter Glücksgriff als Trainer für den 1. FC Union. Seine jüngst erfolgte Vertragsverlängerung erscheint in the long run absolut wünschenswert. ABER, und das musste ich groß schreiben, der Zeitpunkt überrascht.

Dabei ist man als Aufsteiger gerade erst in der Liga angekommen. Passiert übrigens Neulingen nicht gerade selten, dass sie einen furiosen Auftakt hinlegen. Nur um dann doch noch nach und nach wieder nach hinten durchgereicht zu werden. Branchentypisch reagiert man dann doch mit einer Trainerentlassung. Oft genug kurz vor oder in der Winterpause.

Ein Szenario, dass ich beim 1.FC Wundervoll für heuer zwar nicht erwarte, was aber wenn doch? Dann hätte man auf einmal eine Abfindung zu bezahlen, die sich nicht auf die eigentliche Restlaufzeit von 6 Monaten bezieht, sondern eine für 30 Monate. Das kann teuer werden.

Der klassische Zeitpunkt für eine Prolongation des Kontraktes wäre der spielfreie Januar. Jeder sieht, wohin die Reise geht, respektive gehen kann. Allein schon tabellarisch. Und zu sagen, man müsste jetzt schon unbedingt verlängern, weil Neuhaus anderenorts Begehrlichkeiten geweckt hat? Mit Verlaub gesagt, Schmarren.

Erstens: Wo ist den im Fußball-Oberhaus ein Job frei? Einer, der reizvoll ist und nicht ein Schleudersitz?  Ich seh keinen, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Zweitens: Selbst wenn er eins gehabt hätte haben sollen, so what? Er hatte noch einen gültigen Vertrag bis zum Sommer 2010. Den hätte er erfüllen müssen. Oder sich für teuer Geld freikaufen (lassen). Ganz außen vor lassen wir mal die Tatsache, dass er mit Unions Buchhaltung verbandelt ist, ergo daher wenig privates Interesse hat, der Stadt flinken Fußes den Rücken zu kehren.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass man angebliche Angebote lautstark kolportiert, um der ohnehin weniger stark Nachdenkenden und mehr aus dem Bauch heraus reagierenden Fanseele die dringende Notwendigkeit einer pekuniären Anhebung des Salärs des formidablen Übungsleiters schmackhaft machen zu wollen. Doch da man über Geld ja nicht spricht, vor allem wenn man es wie der 1.FC Wundervoll nicht im Übermaße hat, musste ein anderes Argument für die Volksgemeinschaft her.

Wenn man dann – wissend um die kleinen Befindlichkeiten der Hauptstadtpresse – noch ins Kalkül zieht, in welchem Medium diese Version zuerst auftauchte – und es war beileibe nicht der Tagespitzel – dann verstärkt das den Verdacht. Der rastlose Autor mit den drei Buchstaben, der in dem Blatt mit den vier Buchstaben seit Jahren trefflich sein Wesen treibt, ist eh in seiner ganzen Bericherstattungslinie seit jeher mehr auf Funktionärsschreibe denn auf Fanbetrachtung gepolt.  Mit anderen Worten, den Viereinsoberen sollen seine Worte für gemeinhin wohlfeil und genehm erscheinen. Und da, oh Wunder, gab es zuerst die künstlich geschürte Angst, dass man des trefflichen Übungsleiters verlustig gehen könne, wenn man nicht rechtzeitig gehandelt hätte. Hat man ja aber. So dass das Schulterklopfen bei so viel Weitsicht sicher ist.

Wollte man vielleicht auch von anderen Dingen ablenken? Beispielsweise der Tatsache, dass die  einst recht eilig herbeigeführte Trennung vom dubiosen Hauptsponsor millioneschwer vor dem Kadi enden könnte?

Ich bleibe dabei, imho hatte Neuhaus keine Angebote, die das hier und jetzt betreffen. Vielleicht für Juli 2010. Doch Vereine, die im September schon nach einem Chefcoach für die nächste Saison fahnden, sind mir suspekt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass UN so etwas wirklich reizen könnte.

Ich erkläre die Saison für verlängert

Werbung ist so eine Sache. Manche geht. Anderes geht gar nicht. Meistens geht es leider absolut nicht. Und langweilt nur. Wobei ich wohlgemerkt zu der Gattung Mensch gehöre, die für gut gemachte Commercials einiges übrig hat.

Jüngst fiel mein Blick auf ein außerordentlich gelungenes Exemplar von Annonce. Eine einem Hamburger Fußballklub nahestehende Autofirma veröffentlichte ganzseitig Nachstehendes. Ein anderer  Ansatz als bei meinem kürzlich,  zugegebenermaßen recht  einseitig, verordnetem Dekret. Ging aber in toto in dieselbe Richtung. Andere Stelle, gleiche Welle, sozusagen.

Dieses Überholverbot wäre in der Tat ein gar sehr zu Begrüßendes. Ob als Nr. 1 oder als Spitzenzweiter. Aufstieg ist Aufstieg ist Aufstieg! Und die Schatzmeister beider Vereine könnten sich sogar in dieser Spielzeit noch kräftig die Hände reiben. Ich erkläre die Saison für verlängert!

Ich erkläre die Saison für beendet

Und das möglichst schnell, ehe womöglich weitere Spieltage mit völlig unfeinen Resultaten und eigennützigen Motiven dazwischen kommen. Aus, Aus, Aus, die Saison ist aus. Und ihr da, die ihr eure Saisonziele so grandios verpasst habt. Pech gehabt. Better luck next time und vielen Dank fürs Mitspielen. Hex, Hex!

Will da wirklich jemand enrsthaft protestieren? Kann ich mir nicht vorstellen. Nicht mal die beiden Knüller-Spiele gegen die Kult-Kicker vom Kiez würden uns geklaut. Wären halt nur um ein Spieljahr auf 2010/11 verschoben. Aber damit könnte man gut leben. Der einzige Wermutstropfen: die beiden lustigen Relegationsspiele gegen die alte Dame aus Charlottenburg würden entfallen. Sei’s drum. Wird man verkraften können, so man denn nicht gerade den Posten des eisernen Schatzmeisters inne hat.

P.S. Habe ich schon erwähnt, dass ich mich an dem Anblick der Tabelle gar nicht satt genug sehen kann?

Zwei Herzen schlagen ach in meiner Brust

Es gibt so Dinge, die passen für gemeinhin nicht zusammen. Feuer und Wasser,  Tag und Nacht, Frauen und Männer. Im Fußball ist es auch nicht anders. Der FC Bayern zum Beispiel und der 1.FC Wundervoll aka 1.FC Union Berlin. Hier der Deutsche Rekordmeister, dort der Unterhund aus dem Südosten unseres bezaubernden Berlins.Hier der millionenschwere Vorzeigeklub aus dem Süder unseres Landes mit gefühlt einer Million Mitgliedern, dort der ewig klamme, finanziell stets auf der Rasierklinge tanzende Arbeiterklub, der noch nicht mal 6000 Mitglieder zählen darf (auch wenn er hart daran arbeitet). Hier Kommerz pur mit einem,  geben wir den Kind mal einem netten Namen, traditionell eher zurückhaltenden Publikum, dort ein Anhang, der den Kick pur will, Events ablehnt und sich ewig übt im dem Spagath zwischen notwendiger Marketenderei und Professionalisierung.

Das ich dieses Erfolgsunternehmen Namens FC Bayern und das ewige Stehaufmännchen 1. FC Union mal gemeinsam auf einem Fanschal verewigt sehen würde, hätte ich mir so nicht träumen lassen. Meine beiden Lieblinge in trauter Zweisamkeit. Der Stern des Südens und die Eisernen. Nicht nur beim gemeinsamen Kick gestern Abend, sondern halt auch auf dem wärmend Tuch für schnupfenanfällige Hälse an kalten Tagen. Ich mag den Schal. Auch wenn seine Farbe einen Touch zu viel Weinrot enthält. Genau das richtige für Stadionbesuche in der AllianzArena. Falls ich es endlich mal wieder dahin schaffe.

Kein Bier für Vier

Es gibt Dinge, die sind einfach so. Aus dem Bauch heraus weiß man, dass es stimmt. Und so macht man sich gar nicht erst groß die Mühe, sie zu überprüfen. Schlimmer noch, man breitet sie weiter aus. Und so werden sie allmählich zur sprichwörtlichen Legende. Die Sache mit GreutherFürth zum Beispiel. Was übrigens nicht nur mir so ging. Da hat sich im Volksglauben unausrottbar eingebrannt, dass die fränkischen Kleeblätter in der 2. Liga von ihren Neigung am Ende einer furiosen Saison. grandios zu scheitern, einfach nicht lassen mögen. Immer wieder landen sie auf dem undankbaren Blechrang. Rang 4 scheint im Ronhof programmiert. Eine Mär‘, mit der aus dem Neubrandenburgischen hinaus @nolookpass bei dem wundervollen Sportblog http://www.dugehstniemalsallein.de aufräumte. Endgültig. Und zwar hier.

Doch wenn es nicht die DreiVierblättrigen aus der Playmobilstadt sind, wer dann? Wer also will kein Bier auf Rang vier trinken? Mit fussballdaten.de kann man so etwas ja leicht überprüfen. Und es ergab sich ein ganz anderes Bild. Seit Einführung der eingleisigen 2. Liga anno 1981 – das Wiedervereinigungsspieljahr 91/92 muss aufgrund seiner Zweigleisigkeit und dem damit verbunden alleinigen Aufstieg der beiden Meister einmal ausgenommen werden – gab es zahlreiche Teams, die ganz knapp am ersehnten Aufstieg scheiterten.

Unvermittelt taucht da vor meinem geistigen Auge aus den grauen Vorzeiten der Fußballwelt SV Meppen auf. Der verweigerte in der damals noch real existierenden 2. Liga Nord traumhaft sicher mit konstanter Hartnäckigkeit den Aufstieg. Ist vielleicht auch meiner norddeutschen Herkunft geschuldet, dass ich mich an solche Dinosaurier noch erinnere.

 

Doch darum geht es hier ja nicht, weil wir ja nur den Zeitraum ab 1981 betrachten. Und voila, wir präsentieren hiermit den „Ewigen Vierten“, der das Kunststück gleich viermal fertig brachte:  Es ist der FSV Mainz 05, der in der Spielzeit 01/02 durch eine deftigen Pleite beim 1. FC Union am letzten Spieltag aus seinen kühnsten Träumen gerissen wurde. Und das Trauerspiel ein Jahr darauf noch toppten, weil sie nach 34. Spieltagen ein einziges, winziges Törchen zu wenig geschossen hatten. Fast schon in Vergessenheit  geraten – Betroffene seien hier einmal ausgenommen – ist bei dem Vierten des Jahres 07/08, dass sie bereits Jahre zuvor am letzten Spieltag 96/97 bei einem rasanten Kick in Wolfsburg ebenfalls die Flinte ins Korn schmeißen mussten.

Doch der selbsternannte Karnevalsverein war beileibe nicht der einzige mit maliziöser Lust am Selbstscheitern. Rang und Namen tummelten sich dort. Manche scheinen aber auch schon der Vergessenheit der Viertklassigkeit anheim gefallen.

Es folgt auf Rang 2 der einstmals ruhmreiche KSV Hessen aus Kassel, der es sogar fertig brachte in drei aufeinander folgenden Jahren (1983 – 85) zu scheitern. Platz drei teilt sich ein Quartett (womit sich automatisch ergibt, dass der gar grausame Rang vier in dieser Tabelle hier unbesetzt bleiben muss): Der Sportclub zu Freiburg verpasste 05/06 und 06/07 den Aufstieg denkbar knapp. In den Jahren 81/82 und 04/05 waren die Münchner Löwen vom TSV 1860 Leidensgenossen im Fleische. Auch die kiezigen Kultkicker vom FC St. Pauli waren anno 93/94 und 97/98 eben mittendrin, aber nicht dabei. Gleiches gilt für den SV Waldhof Mannheim, der 1992/93 und 2000/01 nur ein Beinahe-Bundesligist wurde.

Die weiteren 13 Unglücksraben seit 1981/82 in aufsteigender Reihenfolge: Arminia Bielefeld, SV Darmstadt, Wattenscheid 09, Fortuna Köln (werden übrigens in dieser Spielzeit von der Alemannia aus Aachen von Platz 1 der Ewigen Zweitliga-Tabelle verdrängt werden), Kickers Stuttgart, FC Homburg ’08, VfL Wolfsburg, SpVgg Unterhaching, Hannover 96, 1.FC Nürnberg, Energie Cottbus  und die vorhin schon erwähnte Aachener Alemannia.

Wie sie sehen, nix mit Fürth. Den Franken,auf Rang sechs der Ewigen gelistet,  gebührt allerdings eine ganz andere Ehre. Sie sind von den aktuellen Zweitligisten der „beste aller Zeiten“. Ja, richtig gelesen. In 21 Jahren Zugehörigkeit zum Bundesliga-Unterbau, also die Zeiten von der TSV Vestenbergsreuth mitgerechnet, gelang dem dreifachen Deutschen Meister nie der Sprung in die „Bel Etage“ des deutschen Fußballs. Kölns unglückliche Fortunen, die Tivoli-Kicker aus Aachen, die 96, die Kickers aus Stuttgart und natürlich die Breisgau-Brasilianer aus Freiburg – sie alle durften mal mehr, mal weniger bei den Großen mitspielen. Fusions-Fürth nicht. Sie sind halt nur der ewige Zweitligist. Aber dafür der wahre Meister der 2.Liga.

 

Abhaken. Einfach abhaken

Fans sind auch nicht anders gepolt als Trainer und Spieler. Die sprechen ja gerne davon, also nach herben Pleiten und großen Schlappen, dass man das Ding ganz schnell abhaken solle. Und nach vorne schau’n müsse. Nächste Woche (so denn keine englische ansteht ), das werde dann ganz bestimmt ein ganz anderes Spiel. Aber hallo!

So musste man sich dann nicht groß wundern, dass am Sonntag eine illustre Runde eiserner Anhänger sich schwitzenderweis nach einem 0:5 im DFB-Pokal gegen Bremen zwecks eiligster Schöntrinkung in der Margarete F einfand, um eben diesem beigewohnten Trauerspiel eine Abkühlung gerstenkaltschaliger Art folgen zu lassen. Merke übrigens: Das ist der Vorteil des Fandaseins! Denn die Herren Berufssportler müssen zwecks Ausübung ihrer Tätigkeit und zur vollen Erhaltung ihrer Arbeitskraft auf derartige Gelage verzichten, die einen am Ende des Abends das grausame Geschehen vielleicht ein klein wenig besser erdulden lassen.

Und natürlich wendet man sich dann, nach ausgiebiger Analyse der Fehler („Wie konnte der bloß so aufstellen. So konnte das ja nüscht werden“ „Das war doch Feigheit vor dem Feind“) sowie ebenso zahlreichen wie kostenlosen Verbesserungsvorschlägen („Der muss den xyz bringen. Und nen zweiten Stürmer“), die jedes Trainerherz aufjauchzen lassen müssten ob all der aufrichtigen Anteilnahme, auf einmal unversehens und wie fremdbestimmt den kommenden Ereignissen zu. Bremen? Abhaken! Aber, hallo! Denn Oberhausen, das wird ein ganz anderes Spiel.

Was allein schon durch die musikalischen Begleitumstände klar sein dürfte. MAZ ab:

Zero Toleranz

An anderer Stelle habe ich mich heute schon darüber ausgelassen, was mich ärgert. Auch beim Fußball und meinem geliebten 1. FC Union gibt es immer wieder Sachen die mich ärgern. Da faselt spricht man immer wieder so gerne von Gastfreundschaft, hofft auf tollen, laut- und zahlstarken Besuch in unserem Wohnzimmer, preisen das „Balllhaus des Ostens“, auch wenn es derzeit nur die schönste Baustelle der Welt ist, immer und immer wieder. Und wenn sich dann mal jemand in unsere Foren verirrt, schlägt ihm da im Großen und Ganzen starke Ablehnung entgegen. Ob man denn kein eigenes Forum oder gar zu große Langeweile habe, ist da noch die geringste Geringschätzung. Womit jetzt nicht die Trolle dieser www-Welt gemeint sind, denen man gemeinhin kein Futter geben sollte. Immer wieder klingt dann – mal abgesehen von ein paar klugen Köpfen – eine ablehnende Haltung durch. Eine „Alles außer Union ist Scheiße“-Einstellung. Zero tolleranz also!

Man muss nicht andere Vereine wertfinden und schönschätzen. Aber bitte schön, nicht immer gleich alles Artfremde raus komplimentieren.

Noch ärgerlicher finde ich aber dieses ewige Rumsticken. Dieses permanente Aufkleben von Union-Zeichen an allen passenden wie unpassenden Orten. Beispielsweise hier:

Muss das wirklich in der S-Bahn passieren? Oder bei Straßenschildern? Auf Ampeln?

(Liste ließe sich spielend fortsetzen)

Wir sollten doch alle auch Botschafter unseres Vereins sein! Es gibt nun aber so viele Menschen, die mit solchen Botschaften so gar nichts anfangen können. Eher so im Gegentum.

Ein Verhalten fantechnischerseits, dass meine Wenigkeit irgendwie an das Reviermarkierungsverhalten junger Hunde oder erst kürzlich geschlechtsreif gewordener Primaten erinnert . Wuff, wuff, wuff. Meiner ist größer als deiner

So musst das Emden

Ui, ui, Steffi, bist du dir da sicher, was du da machst? Ich meine, wir Unionfans haben doch einen Ruf zu verteidigen. Da kann man den Herren Ordnungshütern doch nicht. So etwas wirft ja das ganze schöne, beidseitig festgezurrte Weltbild durcheinander. Womöglich singt ihr demnächst auch noch. „Alle Stullen sind meine“ oder so. Oder gar „Grün, grün, grün, sind alle meine Kleider.“ Ach ne, das geht ja nicht, wir sind ja rot-weiß. Tschuldigung. Kleines Missgeschick. Kann ja mal vorkommen.

Schade eigentlich, dass ich nicht dabei bin. Wäre sicherlich ne lustige Tour geworden. Der Kneiper meines Vertrauens am Steuer, die ganze Baggage dabei. Aber der Ligaendspurt ruft, und mit ihm mich der Ruf des Vaterlandes, äh der der Redaktion. Da ist heute Werde bei Wolfsburg, Holland in Not, und wir voll in Action bei neun Bundesligaspielen, die zeitgleich abgefrühstückt werden müssen.