Szenen meines Lebens III

Den Täter zieht es immer wieder zurück an den Tatort. Heißt es. Da ich bislang einer Ersttäterschaft nicht verdächtig bin (geschweige dass ich eine Tat begangen habe), kann ich das nicht hinreichend verifizieren. Auch die auf diesem Sektor erfahrenen Damen (Liza Marklund) und Herren (Henning Mankell) von internationalem Ruf haben das nicht immer bestätigt.

Und doch scheint es zu stimmen. Immer und immer wieder zieht es mich hin zu einer kleinen, aber wohlfeilen Lokalität in Friedrichshain. Geradezu magisch angezogen werde ich. Ob das an der Stille des kleinen Örtchens liegt? An dem warmen Licht, dass sich durch die Blätter schlägt? Ist der röhrende Hirsch schuld? Das friedlich nach Eicheln suchende Wildschein? Diese papierene Waldlandschaft schlägt mich immer wieder in den Bann.

Oder liegt es schlicht daran, dass ich in der „Wilden 13“ beim twitternden Barkeeper meines Vertrauens neben körperlicher Labung auch noch Bildungsgut finde? Seine Spreegeflüsternheit musste mich nämlich neulich ob eines Tweets korrigieren. Der beschaulichen Waldlandschaft nach erfolgreich verrichtetem Geschäft den Rücken kehrend und sich wieder gen Tresen mühend, kam mir nämlich folgender Tweet in den Sinn:

Dies scheint offensichtlich doch nicht so der Regelfall zu sein. Oben schon erwähnter Barkeeper frug – aus einer Laune heraus – die aus den Tiefen des hinteren Raumes wieder auftauchenden Holden unvermittelt, ob denn die Papierhandtücher auf ihrem Reservoir der Erleichterungen schon alle seien. Er, als Vertreter des männlichen Geschlechts könne das ja gaaaanz schlecht wissen, da er dieses weibliche Etablissement nicht so häufig betrete. Vor allem dann nicht, wenn Gästinnen anwesend und der Ort in seiner naturgemäßen Bestimmung nach in Benutzung sei. Ergebnis: Nicht selten schamhaftes Erröten. Was tief blicken lässt …

P.S. Auf dem Damenklo soll es Gerüchten zufolge übrigens eine andere Tapete geben als die Waldlandschaft mit Hirsch, Schwein & Co. Ich kann das aber nicht verifizieren.