Vergießen wir hier eine Träne. Für das gar grausige Schicksal von Slomkas armem Mirko. Der musste – oh Unbill – auf die Tribüne. Ist ja wie ins Bett ohne Abendbrot. Barfüßlings womöglich. Schlimm so was. Mein Mitgefühl. Und hoffen wir, dass diese meine Träne („Eine für Mirko, eine für mich“) dereinst eine ähnliche Berühmtheit erlangt wie seinerzeit die des göttlichen Sir Peter Ustinov in Quo Vadis. Natürlich hat Mirkolein nichts gemacht. Machen sie ja nie, nie, niemals nicht diese Herren Übungsleiter. Schiedsrichterschelte? Ich doch nicht. Und überhaupt, was ist das eigentlich so ein Schiedsrichter? Kann man das essen? Kenne ich nicht, brauch ich nicht. Höchstens wenn er Elfer für uns gibt.
Lachtränen gab es bei mir auch an diesem Sportwochenende.Und zwar was den altehrwürdigen Traditionsklub mit nach Sinnsheim ausgelagerter Spielstätte angeht. Kollege Jan-Christian Müller fasst es sehr hübsch zusammen: „Derart unorganisiert, kraft- und planlos, wie Hoffenheim gegen ebenfalls verunsicherte, aber immerhin taktisch gut eingestellte Stuttgarter auftrat, gehört der zusammengewürfelte, strukturlose Haufen überall hin, aber ganz bestimmt nicht in die höchste deutsche Spielklasse.“ Derzeit tun sie wirklich alles dafür, dass sie sich eine Zusatzeinnahme am Ende der Saison in Form eines Relegationsheimspiels sichern. Steckt bestimmt ein kluger Kopf, äh Hopp dahinter. Denn der erhob, der ständigen Anfeindung des unlauterern Mäzenatentums leid, ja schon mehrfach die Forderung, dass die Kraichgauer endlich auf eigenen Füßen rumstehen müssten, wenn sie das schon nicht auf den Füßen des Gegners schaffen.
Einen Preis für die küzeste Zusammenfassung eines 90-minütigen Spiels würde ich gerne der Süddeutschen für ihr „Reus, Reus, Gelb-Rot, Reus“ verleihen. Auf den Punkt gebracht. Made my day. Auch wenn ich gerade keine Preise zur Hand habe. Zmindest keine, auf die die Sueddeutsche Wert legen würde.
Blicken wir zum Abschluss dieses Ballerleis über den Tellerrand hinaus nach Frankreich und freuen uns kurz mit dem sich im Abstiegskampf befindenden FC Sochaux, dass er ein fröhliches „Scheich di“ gen Paris rufen kann. Es tut immer wieder gut, wenn den RedBulls dieser Welt eine lange Nase gezeugt werden kann.