Sarah weeeer? Nun, gut. Ich bin ja einiges gewohnt von meinem Verein. Aufstiege, Abstiege. Peinliche Pokalpleiten gegen Verbandsligisten. Kommen und Gehen. Lustige Gerichtsprozesse inklusive. Ach, ja gekonntes Wechselreiten sollte man nie außen vor lassen. Aber was, bitteschön, erlauben sich der 1. FC Union auf der Seite 3 (bitte dort hinblättern) ihres aktuellsten Programmheftes?
Da kommt so mir nix, dir nix, eine so gar nicht des Brünettentums verdächtige Endzwanzigerin in die altehrwürdigen Redaktionsstuben des rbb, tauscht aktiv wie passiv mit „Uns Uwe“ Neuhaus Blicke aus, die mir als Freundin des Union-Trainers so gar nicht gefallen würden. (Zumindest hat der von Unionfans liebevoll als Terrier titulierte Matthias Wolf von der Berliner Zeitung das so aufgefasst.) Und siehe da, nach kaum „etwas mehr als sechs Wochen … in Berlin“; darf man schwuppdiwupps an sehr prominenter Stelle im Programmheft zum Spiel gegen Kickers Stuttgart erscheinen. Und das alles nur, weil sie das Glück hatte, „ganz schnell viele Menschen bei Union kennen zu lernen: Präsident Dirk Zingler und Sportdirektor Christian Beeck am Rande der Live-Übertragung des Dresden-Spiels, Trainer Uwe Neuhaus als Studiogast bei rbb Sportplatz, Spieler und Fans bei den Spielen …“
Äh Fans? Kennengelernt? In sechs Wochen? Neben der Arbeit? Also wirklich kennengelernt und nicht nur kurz das Kamera-Objektiv draufgehalten? Die Liste hätte ich gerne mal in alphabetischer Aufstellung.
Und um nur noch eins nebenbei anzumerken: Es gibt langjährige Vereinsmitglieder des 1.FC Union, die auch beim rbb arbeiten. Auch in Krisenzeiten zu den Eisseren gegen alle Widerstände immer gehalten haben. Und noch nie auf Seite drei des Programmheftes standen.
O tempora, o mores!