Game of Violin-Thrones

Wow! Bin ganz hin und weg von dieser Version. Der Dank gilt der bunkine fürs Aufmerksam machen.

 

 

Wurde erst relativ spät angefixed mit GoT, aber jetzt voll im Fieber. Bücher sind auch schon bestellt. Also wenn ihr ne Weile nix von mir hört, ihr findet mich unter der Leselampe.

Bunkis (B)Allerlei III

Dortmund gegen Bayern. Am drittletzten Spieltag der Saison. Morgen, irgendwann  kurz nach der Prime Time. Ein Zeitpunkt, der für ein spannendes Finale nicht schlecht gewählt sein dürfte. Die Ligamacher hatten also einen Plan. Meister und Vizemeister so kurz vor Schluss, das roch nach einem möglichen Finale, der im puristischen Ligabetrieb ja eigentlich gar nicht vorgesehen ist.  Nach einem (Vor-)Entscheidungsspiel um den Titel. Keine schlechte Idee, also.

Dumm nur für die Herren der DFL, dass die beiden Hauptprotagonisten so gar nicht mitspielen wollen. Die einen waren zu sehr auf Europa fokussiert. Und die anderen? Nun ja, gefräßig wie sonst keiner. Wer konnte denn ahnen, dass diese perfiden Bajuwaren den ehrenwerten Herrn Klopp so schnell Lügen strafen würden mit seiner Ewigkeits-These, dass sie Punkte hamstern würden, als gebe es kein Morgen mehr.

Ja, es gibt noch ein Duell dieser beiden Übermannschaften in diesem Jahr. Aus Vermarktungsgründen wurde es aber kurzfristig nach London verlegt. Ist ja heutzutage en vouge solche Kicks gern in anderer Herren Länder – Vorzugsweise Asien – zu transferieren. Und so mutiert der eigentliche Ligagipfel, das Hochlicht der Spielzeit 12/13 zwischen amtierendem Champion und dem Vize zu einem Stino-Punktspiel zwischen dem neuem Meister und dem aktuellen Vize. Es juckt keinen mehr, ob die Münchner das vierte Auswärtsgegentor der Saison fressen oder ob die stolze Serie von 14 (Rückrunden-)Siegen in Folge reißt. Alles nur noch  technisches Geplänkel,  das Vorspiel vo dem Hauptact. Schade eigentlich!!

Life is a lemon and I want my money back

Foto: Mario Gröhnert

Hallo, Oh-Tu-Wörld! Schuss nicht gemerkt? It’s only Rock ’n‘ Roll and you dislike it, or what? Mein ja nur. Bestuhlung im Innenraum. Bei Meat Loaf? Um es mit dem Altmeister selber zu sagen: „God damn it daddy! You know I love you, but you got a hell of a lot to learn about rock ’n roll“ „. Es war kein fucking Theatarstück. Kein philhamonischer Auftritt. Und will ich jetzt gar nicht groß von deiner Catering-Versorgung anfangen. Die ist an Auswahl und Geschmack unterirdisch, das weißt du selber.

Schade nur, das ein Held meiner Adoleszenz keine Mühe hatte, sich dem schlechten Niveau des Ambientes anzupassen. Das war nicht mehr der einzigartige Musiker, der uns über drei Dekaden tonal und stimmgewaltig oder auch nur als Schauspieler erfreut hat.

Mit Freuden denke ich an eine Bustour aus Wronki zurück, als das Gefährt die Heerschar von Journalisten am Grenzstau – und dem darin steckenden Hertha-Mannschaftsbus – vorbeisteuerte, mit dem Hinweis, wir würden in der Hauptstadt zu einer dringenden Pressekonferenz erwartet. Drinnen ertönte „I would do anything for love“ als wir fröhlich winkend die Grenze passierten.  Und als die müden Herthaner zu vorgerückter Stunde endlich an Frankfurt/Oder vorbeifuhren, schmetterten wir Höhe Fürstenwalde schon munter  „Objects In The Rear View Mirror“. Was waren das Zeiten.

Und nun? Erschütternd seine Abschiedsvorstellung. Ist vielleicht besser so. Wenn es denn  das Konzept war, immer eine halbe Note zu hoch oder tief am exakten Ton vorbeizusingen, ist es voll aufgegangen. Es war schon bemitleidenswert, wie das Mikro tonnenschwer in seinen zittrigen Händen wackelte. Gern und oft hat der 65-jährige Texaner betont, dass er nicht betrunken auf der Bühne steht, sondern seine körperlichen Defizite vielfachen Gehirnerschütterungen und einer Knie-OP geschuldet sind. Da  möchte man nur aufstöhnen. Ach wärst du doch betrunken gewesen, dann hättest du wenigstens Spaß gehabt. Und dem Image des Rockstars hätte das ja auch nicht wirklich widersprochen.

Johnny Cash hat am Ende seiner Karriere Lieder zum Besten gegeben, die dem brüchigen Ton seiner Kehle entsprachen. Meat Love aber muss sein ganzes Repertoire seiner einstmals Vier-Oktaven-Stimme runterträllern. Gut, dass wenigstens seine Begleiter um Backroundsängerin Patricia Russo ein grandioses Feuerwerk der Sinne abgebrannt haben. Rettete den Abend ein bisschen. Und nein, es stört mich kein bisschen in meiner Einschätzung, dass das Publikum es gut fand. was blieb ihnen anderes übrige, sie hatten viel für die Tickets gezahlt. Verdammt viel. Da kann man sich nicht einfach von einer gruseligen Vorstellung des Hauptactes die gute Laune vermiesen lassen.

Doch bevor ich hier alles niedermache. Es verdient ein Bienchen, dass Meat Loaf sich über zweieinhalb Stunden durch die Show quält. Er schenkt sich und seinem Körper nichts.Doch der will nicht mehr, brüllt ein nicht zu überhörendes „Stop right there“ aus sich hinaus.

Auch die Idee im zweiten Act des Abends sein Milllionen-Bestseller-Album „Bat out of Hell“ komplett durchzuspielen, war grandios. In der Theorie. Doch all die Einspielerchen. Diese Homage alter Wegefährten wie Jim Steinman oder Ellen Foley an den großen Barden. Es wirkte wie eine 80er-Jahre-Retro-Show im Fernsehen. Wie ein Requiem auf einen längst von uns gegangenen Künstler. It just wont‘ quit.

Doch mal ehrlich, was sollte der Unsinn mit der Trikolore am Ende? Ei8en Gitarre in schwarz-rot-Gold? Das überdimensional eingeblendete Banner. Selbst die drei hinter ihm aufgestellten Hocker waren fein säuberlich in den Farben der Lützower Jäger und des Hambacher Festes gehalten. This ist not God’s own Country, sondern Good ol‘ Germany. Mit Hurra-Patriotismus a la Star spangeld Banner haben wir es nicht so.

 

PS.: Anderen hat es gefallen. Mir nicht. Und jedesmal, wenn ich jetzt eine CD im Auto einlege, habe ich das Bild eines Mannes vor Augen, der nicht wusste, wann es Zeit war, aufzuhören.

Ruf mich nicht an

Wie soll man es einem Menschen klar machen, der Fußball nicht mag? Wie erklärt man es ihm, für den der Satz „Some people believe football is a matter of life and death, I am very disappointed with that attitude. I can assure you it is much, much more important than that“ ein Buch mit sieben Siegeln ist?

Dabei hat der alte Schotte noch untertrieben. Es fängt schon morgens an. Dieses Kribbeln, das einen den ganzen Tag nicht mehr loslassen wird.  Diese nicht enden wollende Spannung, dieses Hochgefühl. Weil du weißt, Tage wie diese, sollten nie zu Ende gehen.

Von Minute zu Minute wirst du ungeduldiger. Ja, Chef, wird erledigt. Natürlich. Gleich morgen früh und sei es mit nem Kater. ABER! NICHT! JETZT!

Die quälende Frage: Was ziehe ich bloß an? Welches Trikot? Das kleine Schwarze? Finale dahoam? Ne, das hat beim letzten Mal schon kein Glück gebracht. Nein, wir sind ja nicht abergläubig. Natürlich nicht. Aber nicht ohne Grund wolltest du es der Altkleidersammlung spenden. Sollen die doch auch mal ein quasi unbenutztes Markenprodukt aus dem Hause mit den drei Streifen weiterverschenken können. Die 30 Euro!! Pah.

Lassen wir das. Es gibt wichtigeres. Der Zeiger tickt. Unerbittlich .Und doch will er nicht vorangehen. Stunden bis zum Anpfiff. Die letzten SMS. Du kommst auch noch? Okay. Beeil dich. Keine Plätze frei. Zumindest nicht lange.

Keine Atempause. No mercy, no surrender. Du rennst, hastest machst, nur um dann dabei zu sein. Entgegen deinen Gewohnheiten eilst du noch vor dem ersten Kaffee vier Stockwerke hinunter, nur um beim nächstgelegenen Kiosk den Kicker an dich zu zerren. Hatte ich meine feuchten Hände schon erwähnt?

Seit Wochen hast du gewartet. Dich durch grausame Vorrundenspiele gequält. Abends, allein. Geographie gepaukt durch die Reisen in aller Herren entlegenen Länder. Rosenheim Trondborg sei uns selig. Und ist aber auch egal. Nichts und niemand kann und darf einen jetzt stören.

Du hast dich gerade von deinem Freund getrennt? Glückwunsch, schön für dich. War ja auch Zeit. Gutes Timing, übrigens. Da kannst du ja heute Abend …  Wie jetze? Reden? Ich hab schon Leute aus weniger nichtigen Gründen gevierteilt.

Jetzt gilt’s..Du machst dich bereit wie Javi Martinez vor dem entscheidenden Zweikampf. Du fährst die Ellenbogen aus und behauptest dich am Tresen deines Vertrauens gegen all die Eventkucker, die WM mit EM verwechseln. Mailand, Madrid, Hauptsache Italien – so strömen sie in die Vorführhallen. Gerne auch fünf Minuten nach Anpfiff, nur um dann entsetzt festzustellen, es sei doch bloß Fußball. Wieso  es denn so voll sei? Titten?  Nimm sie weg. Und hör auf jetzt alle der Reihe nach zum umarmen, du stehst im Weg for Gods sake. Gute Kinderstube? Mir doch egal.

Tagelang lächelst du Abends beim Kneipier deines Vertrauens, wohl wissend um seine Laune, wenn wieder einmal der Festnetzglocke schriller Ton erschallt und ein weiterer Ahnungsloser der Reservierung bedarf. Ja sicher, gerne doch. Und wieder nur ein Tee wie beim letzten Tatort?  Bisschen Kandis gefällig? Arme Irre.

Herr, Ober. Ein Bier noch. Eins geht noch vor der Pause. Selbst wenn die Blase noch so drängt. Die Leberwerte können warten. Und du räumst deinen Platz nicht. Zwischen dir und dem Erfolg liegen nur noch Sekunden. Du starrst auf dem Bildschirm, als gebe es kein Morgen mehr.

Gierig saugst du letzten Infomationen aus dem Netz. Süddeutsche, Bild, Spox. Die Mann-gegen-Mann-Vergleiche. All die guten wie schlechten Omen, die Wahrscheinlichkeiten und Zufälle, die Verletzungshistorien, Formkurven und die drohenden Gelbsperren. Du kannst sie runterbeten wie ein Mantra.

Dabeisein. Mittendrin. Nicht nur dabei. Das ist alles, was jetzt zählt. Du likest Fotos von Freuden, die eins der begehrten Tickets ergattern konnten und via Gesichtsbuch dich daran teilhaben lässt. Du twitterst das Innerste aus dir heraus. Momentaufnahmen für die Ewigkeit. Von denen du auch Monate später noch erzählen wirst. Von all den Flüchen. Dem Daumendrücken. Die orgiastischen Torschreie, die so laut waren, dass man mit ihnen – als Energie genutzt – eine mittlere Großstadt problemlos mit Strom hätte versorgen können.

Go Borussia, Go! Stern des Südens, come on! The road to Wembley …

Die Schlusspointe? Denke Sie sich selber eine aus. Ich muss los.

 

 

Perfekter Service, korrekte Preise … (Szenen meines Lebens XIII – nicht zwingend in chronologischer Reihenfolge)

nur die Lüftung summte leise. Äh, ne machte sie nicht. Aber ich war ja auch nicht in dem von „Die Sterne“ besungenen Kiosk unterwegs. Sondern nur beim Phonedoctor. Obwohl, was heißt da nur. Ich hatte da nämlich ein Problem. Mein geliebtes iPhone, unentbehrlicher Helfer in fast allen Lebenslagen, verhielt sich seit geraumer Zeit so wie es dem Fischer  mit seiner Ollen erging: Myne Fru de Ilsebil, will nich so, als ik wol will. Es wollte nicht mehr. Und zwar vor allem eins: Laden!

Tücke des Objektes. Es kann der beste nicht in Frieden appen, surfen oder phonen wenn es dem bösen Akku nicht gefällt. Wer immer schon sich mit diesem stromverzehrenden Nützling auseinandergesetzt hat, wird um meine Verzweifelung wissen. Nicht  umsonst trägt man sich als iPhone-Besitzer des öfteren mit dem Gedanken, eins dieser herrenlosen Atomkraftwerke zu  erwerben. Und das ungeachtet der ungelösten Endlagerungsproblematik. Das hätte man als Kollateralschaden billigend in Kauf genommen. Allein der Mangel an drahtlosen Energie-Übertragungs-Wegen lässt einen dann für gewöhnlich doch davon Abstand nehmen von solchen, ein klein wenig übereilt erscheinenden Kaufentschlüssen.

Wo war ich? Ach ja. Mein 4s. Wie gesagt, es lud nicht. Bzw. höchst renitent. Kaum hatte man ihm eine neue Energiequelle erschlossen, versuchte es einen reinzulegen. Leichteste Berührungen am Kabel langten, um mit einem liebreizenden Geräusch seine Fütterungsverweigerung anzuzeigen. Alles Gute Zureden half nicht. Teenager im schönsten Pubertätsstadium haben ein vergleichsweise offenes Ohr für die Fürbitten ihrer Altvorderen im Vergleich zu der Ladewilligkeit meines Smartphones.

Was zunehmend zu Komplikationen führte. Nicht selten stürzte ich, Technik und Sonstiges eielnd zusammenraffend, des Morgens aus meinem Domizile, nur um dann wenig Minuten später eine nette Energie-Warnung zu bekommen. Äh, wie jetze? Hatte ich das verdammte Ding nicht neben meinem Bett strömlings gefüttert? War ich in unruhigem Schlafe schon wieder an den Stecker gekommen? Man fühlte sich nackt. Bloßgestellt. Entwaffnet.

Panikattacken bemächtigten sich dann in der Regel meiner. Ein Wettlauf mit der Zeit und der Hoffnung, dass die S-Bahn mal nicht einen Pendelverkehr eingerichtet hätte. Werde ich es noch schaffen zur nächsten Energiequelle? Einen Hort der Stille finden, ehe der Apfel auf dem Display hohnlachend ein letztes Mal vor Arbeitsverweigerungsbeginn aufleuchten würde? Denn sakrale Überhöhung war schön nötig. Also das Ablegen meines Schatzes auf einem erdbebensicheren Ort, einem Altar quasi. Gollum, Gollum. Eine Stelle, an der das Kabel nicht allein durch böswillige Blickkontakte sich bewegen konnte. Denn dieses jedes Mal fest in der Hand zu halten, den Wackler so zu umgehen, konnte ja auch nicht der Weißheit letzter Schluss sein.

Fragen im Kollegenkreise wurden achselzuckend beantwortet. Gehe er Graves, wurde mir gesagt. Die werden den Renitenzling einschicken. Man bekäme dann halt ein Neues. Das bisschen neu Konfigurieren müssen man eben in Kauf nehmen. Die Daten hätte man doch sicherlich in der Cloud. Mal abgesehen davon, dass ich Wolken, die nicht am Himmel ihr Dasein fristen, ein tiefes Misstrauen gegenüber hege und sensible Daten ungern in fremder Obhut lasse, konnte ich der Aussicht nicht viel abgewinnen. Das hieße doch für ein paar Tage ohne mein über alles geliebtes Kommunikationsgerät durchs Leben zu wandeln. Ersatz würde ja sicherlich nicht sofort parat stehen. Ein finsterer Gedanke zusätzlich zudem ohnehin wenig erbaulichem ständigen Energieproblem.

Dass das auf Dauer kein Zustand ist, versteht sich von selbst. Zumal das nächste subventionierte Apfelprodukt ob meines Anbietervertrages noch ein paar Monate auf sich warten lassen würde.

Und  so stand ich nun dieser Tage nach Redaktionsschluss, eine knappe halbe Stunde vor Ladenschluss in der ehemaligen Dimitroff Straße seltsam orange-gewandetem Personal gegenüber, in der Hoffnung, dass sie sich meiner erbarmen und nicht vertrösten würden.

Das Ambiente? Karg! Ein länglicher Tresencounter. Ein paar technische Gadgets schlummerten an den Wänden. Schrille iPhone-Bumber und Hüllen warteten auf neue Besitzer. Produkte in den Regalen. Auch in Töpfen oder Schalen. Orange? Warum Orange? Assoziationen zur BSR schossen mir druch den Kopf. Ein Mann am Frontdesk. Weitere, gelangweilt herumlungernde Personen irgendwo auf den Quadratmetern dahinter. Out of sight, zumeist.  Alle schon anscheinend im Feierabendmodus. Mit sich und der Welt beschäftigt. Keks gefällig? Oha, sollte das wirklich noch was werden heute? Der Zeiger meiner nicht vorhanden Armbanduhr rückte bedrohlich und unaufhaltsam weiter.

Neben meiner Wenigkeit waren zu dieser vorgerückten Ladenstunde zwei weitere Hilferheischende in der Handypraxis. Die eine rief auf Englisch ihren Entriegelungs-Code einem nicht sichtbaren Dritten hinterher, nur um sich sofort zu korrigieren. Verstehe. Kenn ich. Eintippen geht automatisch. So wie der PIN-Code an den Bargeldautomaten. Aber wehe man denkt drüber nach. Da sind Vertipper – aufgepasst Freunde der deutschen Zunge – programmiert. Nicht vorprogrammiert! Ein Programm lässt etwas automatisch ablaufen. Da braucht es kein vor. Das gibt es im Versehen, beim Vorabendprogramm. Aber über Sinn und Zweck dessen wollte ich mich hier ja gar nicht auslassen.

Zurück also zur Telefonseelsorge und seinen orange gewandeten Helfern in der technsichen Not. Person Nr. 2, ein älterer, etwas abseits wartender Herr, wurde justamente nach vorne gebeten, als ich mich an die Tresenkraft wenden wollte. Okay, war ja eher da. Dachte er würde schon bedient. werden. Künstlerpech halt. was komme ich auch auf den letzten Drücker. Und dann geschah etwas, was ich in der Service-Wüste Deutschland kaum für möglich gehalten hätte. Noch während er im Abrechnungsvorgang mit dem älteren Mitbürger war, rief er nach hinten seinen Kollegen zu, es möge doch bitte jemand nach vorne kommen. Um! Mich! zu! Bedienen!

Hammer! Wer jemals versucht hat kompetenten Rat oder auch nur eine Auskunft zu erhalten – womöglich gar auf die Schnelle oder gar kurz vor der Mittagspause – in einem Amt oder über eine x-beliebige Telefonhotline von sagen wir einmal ein Unternehmem das mit T anfängt und Elekom aufhört -, wird mein bass Erstaunen verstehen. Fetzt! Völlig egal, ob ihr weiter in Orange oder künftig in grünen Hemden mit rosa Sternen rumlauft. Der Kunde als König? Wow!

Und es wurde noch besser. Kein “ Kommen sie morgen wieder“. Oder: Das wird teuer.  Zwei MInuten des Erklärens, ein kurzes Nicken, das iPhone ausgehändigt und hastunichtgesehen war er wieder da. Mit meinem Schatz. Stecker rein, Stecker raus, Stecker rein, Stecker raus. Es klappte. Heureka. Kein Austausch irgednwelcher Teile nötig. Kein hartnäckiges Softwareproblem. Schmutz. Flusen. Dreck. Kurz, alles was man so in Hosentaschen hat, hatte sich dort festgesammelt. „Alte Problem. Kennen wir“, so sein fachmännischer Kommentar. Und als Krönung des Gnazen wollter er jetzt nichts haben. Nüscht, Gar nix. Niente. Keine müde Mark. Nicht mal nen Pfifferling.

Abzocke ein Fremdwort. Hatte ich schon mein Erstaunen erwähnt? Ja? Hatte ich?

Und wenn jetzt einer fragt, ob das hier schamlose Werbung sein soll für den Phonedoctor, dem schmettere ich ein schlichtes ja, ja und nochmals ja entgegen .

Um es mit Tui zu sagen; Sie haben es sich verdien!

 

Es geht also doch (Bunkis Ballerlei II)

Frohlocket. Es geht also doch. Man kann gegen den FC Ruhmreich zu München zu Treffern kommen. Podolskis Lukas hat das ja unter Woche – wenn auch begünstig von Manuel Neuers neuer Tanzkreation (Ein Schritt vor, einen zurück, staunen, stehenbleiben) – schon mal vorgeführt. Nun die wackeren Recken des SV Werder, die trotzdem nicht viel Spaß dran hatten gegen Contento, Luiz Gustavo, Shaqiri & Co. Womit schon eigentlich alles gesagt ist. Wenn diese Nebendarsteller genügen, dem einstmals so starken Nordlicht dasselbige auszublasen, dann ist das beredt genug, die Stärke der Bajuwaren zu demonstrieren. Es ist nicht mehr die Frage,  ob sie Meister werden und den Ligarekord von 81 Zählern der Dortmunder pulverisieren, sondern nur noch wann.

Womit alles, wirklich alles dem Pokal-Schlager am Mittwoch gegen Dortmund entgegenfiebert. Die beiden besten deutschen Mannschaften der letzten 19 Monate prallen aufeinander. Vizemeister gegen den amtierenden Champions, Rekordpokalsieger gegen  Titelverteidiger, Spitzenreiter gegen den Tabellenzweiten. Werden es die glorreichen 7 für den BVB, die sechs Mal in Folge von den München nicht zu bezwingen waren und dabei fünf Siege landeten? (Man komme mir bitte jetzt nicht mit dieser  Sommer-Zirkusveranstaltung namens Supercup oder wie der sich sonst gerade schimpft. Der zählt nicht!) Oder schlägt das Imperium nach all der erlittenen Schmach endlich zurück?

In diesem Spiel wird sich zeigen, ob die Heynckes-Schützlinge wirklich das Zeug zum Tripple haben.

Und sonst so? Wie es unserer Lieblings-TSG geht, hat Andreas Burkert bereits in der Süddeutschen trefflich kommentiert. Dem ist nichts weiter hinzuzufügen. Ja nicht mal eine Träne.

Seine Durchlaucht Kaiser Franz I. bringt Loddar M. ins Gespräch. Und zwar nicht für dieses Amt hier

sondern allen Ernstens als Bundesligatrainer. Der Franke soll zu den Franken. Und  bei allem Gelächter, wenn man kurz mal darüber nachdenkt, hat die Idee was. Endlich müssten wir nicht darauf warten, dass seine nächate Lebensgefährtin in ca zwei Jahren ihre mittlerer Reife absolviert. Hier hätte unser Rekordnationalspieler nochmal die Chance auf deutschem Blut und Boden zu zeigen, dass er als Trainer doch etwas drauf hat. Falls er die Kleeblätter in der Liga hält, Chapeau. Wenn nicht, könnte er mit einem vernünftigen Neuaufbau in Liga zwo nachweisen, dass er es doch drauf hat. Womit dem Kind der Liga ein Teppich für die Rückkehr ausgebreitet werden könnte. Und das nicht nur als Greenkeeper beim FC Bayern.

In Frankreich durften wir ein Comebeckham erleben. Leider konnte der Ex-Fußballstar, derweil zur Marketing-Ikone seiner selbst mutiert, den 2:0-Sieg seiner PSG gegen Marseille auch nicht verhindern. Die Scheichs sonnen sich wieder im Glanze der sicheren Tabellenführung, können also die altehrwürdige PSG weiter umetikettieren wie es sich sonst nur ein österreichisches Brausekombinat herauszunehmen beliebt.  Bleibt als einzige Hoffnung, dass in Europa ihnen die Grenzen aufgezeigt werden. Ich hätte da auch schon eine Idee, wer das mal so eben erledigen könnte. Hallo die Herren Contento, Luiz Gustvao, Shaqiri & Co., schon was vor in den ersten Apriltagen?

Parkplatz des Grauens (Szenen meines Lebens XII – nicht zwingend in chronologischer Reihenfolge)

Hach. Ein freier Parkplatz. Und nicht nur einer. Die ganze Straße. Der ganze Park am Ostkreuz. Äh, frei? Alles? Wtf? Ich weiß nicht, wie viele Sekundenbruchteile es brauchte, ehe es mir dämmerte. Da bedurfte es fast schon gar nicht mehr des Blickes auf das temporäre, absolute Halteverbotsschild. Das war nur die finale Gewissheit. Mist. Mist. Und nochmals Mist.

Schwertransport. Wahrscheinlich für die Bauarbeiten an unser aller Rostkreuz. Daher war dieser Raum frei zu machen gewesen. Für nicht mal 20 Stunden. Was ja kein Problem gewesen wäre. Wenn ich die Schilder gesehen hätte, als ich am Samstagabend nach dem Grottenkick gegen Ingolstadt nach endlosem umhercruisen nicht so froh über die den allerletzten Parkplatz in ungefährer Nähe meines Domizils gewesen wäre. Tirilili, welch Glückes Geschick,  hatte ich da noch gedacht. Gut Ding will eben Weile haben. Hatte schon weiter weggestanden. Und da ich das gute Gefährt bis zum nächsten Ausflug zur Bunkine nicht benötigen würde, verabschiedete in mich von meinem getreuen Vierreifler frohen Mutes auf ein baldig Wiedersehen in drei Tagen.

Doch es kann der Beste nicht in Frieden parken, wenn es dem bösen Wanderungsverkehrszeichen nicht gefällt. Ja, ich weiß, plötzlich auftretende Halteverbote wegen Umzuzg und so kannte man. Davor sollte man als Wahl- oder Ur-Berliner immer auf der Hut sein. Aber diese modernen Wegelagerer des Straßenverkehrs, diese Raubritter in Blechgestalt waren doch alle immer streng an der Wand lang. Also vor den Häusern und nicht auf der Parkseite. Da kuckt man zweimal hin! Mindestens. Nicht im Traum hätte ich aber mit so etwas gerechnet. Missmutig grummelte ich vor mich hin. Und das nachfolgende Gespräch mit den Herren Ordnungshütern, wo mich denn mein edles Blechross erwarten würde, stimmte mich auch nicht froher.

Ein lockerer Fußmarsch durchs beschauliche Friedrichshain harrte meiner. Und zu spät zur Bunkine kam  ich auch noch. Dass mich zudem mal wieder Fanpost vom Polizeipräsidenten erwarten würden, wollen wir dabei nicht unerwähnt lassen. Hatte ich schon Mist gesagt?  Ganz ehrlich, dass war der teuerste Parkplatz meines Lebens.