Dinge, die einem das Wochenende vermiesen …

– In meiner Stammkneipe behauptete jemand zu vorgerückter Stunde, ich würde wie Michael Skibbe aussehen. Mit anderen Worten ich erscheine wie der perfekte Langweiler.

– Anzahl der privaten Anrufe seit Freitag: 2 (und einer davon am Samstag Abend um 23 Uhr von meiner Mutter )

– S-Bahnpendelverkehr

– Gewichtszunahme (kann doch wirklich nicht an all den Imbissen zu später Stunde liegen …)

– wenn der Kiosk meines Vertrauens mir den Kaffee-to-go partout ohne Deckel andrehen will, weil es Deckel erst wieder am Nachmittag gäbe …

– wenn man in einer SMS jemandem zu seinem neuen Job beglückwünschen möchte, aber den falschen ansimst …

Endlich

Der Ball rollt wieder in der Bundesliga. Vorbei die öde Länderspielwoche, in der man sich so gar nicht ablenken konnte, weil nur Samstags und Mittwoch etwas los war.

Wenn man diesen Sport liebt, kann man ihn ganz einfach benutzen, um unter Leuten zu sein. Irgendeine Kneipe überträgt in normalen – also länderspielfreien Wochen – immer ein Spiel. Notfalls das DSF. (Was sicherlich kein Bringer ist) Sich hinsetzen, Bierchen schlürfen, mit Leuten ins Gespräch kommen, ist ein Leichtes. Hilft prima, die Zeit totzuschlagen, wenn man vom Lesen und Schreibtischarbeiten zu Hause genug hat, die Wohnung leidlich in Ordnung ist und auch so gar keine schmutzige Wäsche mehr einem harrt.

P.S. Und bevor jetzt Hinweise kommen, dass man so keine Frauen kennenlernt: ja, dass weiß ich …

Kettcar

ist also nicht von mir, trifft aber meine Stimmung gut:

alt die bitteren momente in fragmenten auf dem boden.
hier die summe unseres alltags in zwei gepackten koffern.
diese 2-zimmer altbau. dieses kleine idyll.
was ich noch sagen wollte, ach, ich sag schon zuviel.
das alles hier, das was noch ging, ging von allein.
das alles hier dreht sich um waschen, anziehen,
losgehen und begrüßen.

lass mich wissen, was anders wird, wohin es führt,
wie viel es bedeutet, was hier passiert,
wie lange es dauert bis die milch sauer ist,
wie viel man behält und wie viel man vermisst.

Die Milch ist mir schon lange sauer. Und mehr als aufstehen, anziehen, irgednwie funktionieren im Alltag und vermissen ist auch nicht drin. Und alles andere wird behindert durch die blöde Knöchelverletzung und die wenige Tage später zutage getretene Kapselentzündung in der Schulter. Damit ist an Sport nicht zu denken (mindestens weitere 14 Tage nicht), und der lenkt doch so schön ab. In meine Stammkneipe Margarete habe ich jetzt schon den Spitznamen Marvin weg. Klasse …

Manche Dinge erledigen sich von selbst

Ich hätte mir das Grübeln sparen können. Denn auf einmal musste ich keine Entscheidung treffen. Böse umgeknickt beim Fußball, musste dann zur Arbeit. Und da ich keine Chance hatte, den Knöchel zu kühlen wurde er natürlich hammermegamäßig dick. War ich froh, als ich endlich zu Hause war, das Eispack drauf legen konnte. Party fiel also aus, Vielleicht auch besser so.

Ärgerlicher waren da schon die knapp vier Stunden die ich dann am Sonntag im UKB zugebracht habe. Gebrochen ist zum Glück nichts. Aber Auftreten konnte ich auch nicht. Gut, dass ich noch die Krücken von meiner Meniskus-OP Anfang Juni hatte. Sonst wäre ich hilflos gewesen. Diesmal nicht, auch wenn der vierte Stock nicht gerade berauschend ist … Im Juni war S. wenigistens noch da, hat mir geholfen. Nun ja, diesmal muss ich es alleine schaffen …

End-Zeit

Neulich am Ostkreuz. Nachts so gegen 1.30 Uhr. Am Nebentisch in der Dönerbude zwei junge Frauen. Gesprächsfetzen klangen herüber. Sahen nett aus. Irgendwann landete ich auf ihre Aufforderung hin an ihrem Tisch. Schülerinnen wie sich dann leider bald herausstellte. Angehende Abiturientinnen. Eine klagte sehr darüber, dass ihre Eltern ihr nichts erlauben würden. Nun ja, schlanke 17 Jahre jung, aber nachts darauf warten, dass die erste S-Bahn wieder fährt. Passt irgendwie nicht ganz zusammen, fand ich. Und hätte ich meiner Tochter in so einem Alter wohl nicht erlaubt. Aber egal.

Genauso wenig passte ich dahin. Das heißt, ich hatte gepasst. Zumindest temporär. Zwei Stunden hat man sich recht gut unterhalten. War witzig. Bis die vermaledeite Altersfrage aufkam. Als ich mit der Vier als erster Zahl rausrücken musste, dauerte die Gesprächsrunde nicht mehr lang.

Altern ist Mist.