JJL

Ich hatte mal eine LAB, spaßeshalber nennen wir sie jetzt mal S. (und wer hier schon länger liest, der hat den Namen vielleicht schon mal wahrgenommen), die hatte immer sehr viel Spaß am Promi-Spotting. Sie sagte immer recht gern, dass sie das beruflich brauche, weil sie ja die Vermischte Seite zu betreuen hätte. Nun gut, wie dem auch sein. Diese Begegnung hätte ihr bestimmt gefallen.

Denn mitten in der O2-World beim Coldplay-Konzert stieß mich mein Kumpel Marc an: „Der Typ da mit dem Schlapphut sieht aus wie Jan Josef Lievers.“ War sicherlich der Tatsache geschuldet, dass er nicht nur so aussah, sondern es auch war. und er hatte eine größere Gruppe von Freunden dabei, von denen mindestens einer auch Schauspieler war. (ich und mein Gesichtergedächtnis!!!)

Nach Abschluss des grandiosen Konzertes stand JJL auf einmal mitten neben mir, fragte einen Kumpel nach einer Zigarette. Es folgte das übliche Ritual unter Rauchern, dass man unter keinen, auch gar keinen Umständen (es sei denn der Papst wird in flagranti im Puff erwischt)den letzten Glimmstengel aus der Schachtel eines anderen schnorren darf.

Um dem Darbenden zu erlösen, bot ich ihm eine an. Die war allerdings von einer Sorte, die ihm absolut fremd war: St. Pauli! Ja richtig gelesen. Die Kultkicker vom Kiez haben eine eigene Kippensorte, formschön mit dem Totenkopf vorne drauf. Erste misstrauische Frage von JJL: „Da ist jetzt nichts drin, oder?“ Meine Beruhigung wirkte glaubhaft. Und als ich ihm den Ort mitteilte, wo ich in Berlin die guten Teile erworben hatte, kannte er sogar den Laden in der Adalbertstraße oberhalb des Kotti. Er hätte dort mal in der Gegend gewohnt. Gerne hätte ich mich auch weiter mit ihm unterhalten. Aber immer wieder wurde der bemühte Dialog zusätzlich unterbrochen, weil es immer wieder Fotos mit „Fans“ zu schießen galt. Schade eigentlich. Ich hätte diesen Typen gerne weiter kennengelernt.