Du fehlst mir, Teil I

„Du fehlst mir.“ Hatte S. gesagt. Gleich zwei Mal. Einmal als nach vorherigem E-Mail-Verkehr zu völlig unpassender Zeit anrief. Sie wollte unbedingt am Datum xy in meine Wohnung und ihre letzten Sachen abholen. Und verstand so gar nicht, warum ich sie partout nicht allein in meiner Wohnung haben wollte. „Wieso willst du dabei sein?“, so ihre Frage per Mail. Und als ich den Termin ablehnte, weil ich da arbeiten musste, rief sie. Auf Handy zunächst. Da drückte sich sie weg. Passte halt gerade nicht, weil wir im Büro recht ausgelassen den Geburtstag eines Kollegen feierten. Dann versuchte sie es unmittelbar danach auf meiner Büro-Nr. Leider nahm ein Kollege ab. Und trotz des Trubels rund herum, ließ sie nicht locker. Hinweise auf die unpassende Gelegenheit wurden galant ignoriert. Sie könne nun mal nur am Datum xy usw usf. Und dann redete sie weiter, teilte mir mit, dass ich ihr fehlen würde. Langer Rede, Kurzer Sinn. Ich willigte ein, um meine Ruhe zu haben. Warum das auf einmal so eilig sei, nach rund viereinhalb Monaten leuchtete mir zwar nicht ein, muss es ja aber auch nicht …

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