I have a dream

Mein Traum ist aber profaner als der ursprüngliche Urheber dieses schönen Satzes in der Titelzeile. Erst gestern Abend in Regensburg wurde ich durch die wie die Domspatzen schimpfenden Tribünengäste im Jahnstadion wieder daran erinnert. Dem mundartlichen Idiom der Einheimischen geschuldet verstand ich zwar nicht, was in ihrem gerechten Zorn sie artikulierten, dass sie ihrem Unmut aber freien Lauf ließen, war dann doch selbst mir, dem die preußische Zunge eher Geläufig ist, durchaus erkennbar.

Kannte ich doch auch von einer Sportstätte an der Spree. Des öfteren hatte mich da manch spitzzüngiger Kommentar erheitert, wenn die auf dem Rasen ihrem Fußwerk nachgehenden Protagonisten im Rahmen ihrer nicht vorhandenen Möglichkeiten bewertet wurden.
Mein großer journalistischer Traum wäre es, einmal ein Punktspiel von Tennis Borussia – ältere Berliner unter uns erinnern sich gewiss an diesen einstigen Quasi-Champions-League-Teilnhemer – journalistisch zu beschreiben.

Und zwar nicht mittels des boulevardesk-chronistischen A flankt auf B, B auf C, der macht ihn rein, der Rest ist Jubel (oder sonstige Empathie). Sondern nur anhand der Kommentare, die die altehrwürdigen, rüstigen Rentner auf der Tribüne des nicht minder altehrwürdigen Mommsenstadions von sich geben. Am besten sollte ich mich dazu mit dem Rücken zum Spielfeld setzen.

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