Ab geht es. Nach Moskau. Gestern habe ich verzweifelt meinen Reisepass gesucht. Nirgends lag er. Vor allem nicht da, wo er sonst vor sich hin ruht. Himmel hilf. Was für eine Blamage. Da schickt mich mein Laden für horrendes Geld gen Osten, und nun droht die Reise 24 Stunden vor Abflug an meiner eigenen Schusseligkeit schon zu scheitern. Wie bringe ich das nur @alorenza, also meinem Cheffe bei?
Wann hatte ich dieses komische weinrote Teil denn zuletzt? Beim Beantragen des Visas. Visum? Beantragen? Momentmal, da war doch was. Ich musste ihn doch einschicken.
Klasse, mal wieder umsonst aufgeregt. Ich kriege ihn doch heute am Fraport wieder in die Finger. Gut, dass keiner weiß, wie blöde ich mich manchmal anstelle.
Also ab. Morgen/heute früh. Union, Union sein lassen. Ist auch besser so. Regt mich ohnehin gerade tierisch auf, dass irgendwelche Leute, die in den gefühlt letzten 30 Jahren ihre Kohle woanders verdient haben, mit jetzt erklären und vorschreiben wollen, wie mein Verein tickt. Zu ticken hat! Mal abgesehen von irgendelchen Praktikanten, die keine Ahnung von Pressearbeit haben und bis vor drei Monaten nicht mal wussten, wie Eisern eigentlich buchstabiert wird. Aber das sind halt jetzt die Macher.
Tempora mutantur …
Egal ich habe sie alle überlebt. Präsis, Trainer, Markentnder, Geschäftstellenmitarbeiter, Spieler, Ärzte. Alles.
Doch zurück zum Anfang. Frei nach Dschingis Kahn: Moskau, Moskau, spiel die Russen an die Wand, Deutschlanbd ist WM-fahr-Land.
Hatte ich schon gesagt, dass ich aufgeregt bin. Ich mein ja nur. Russisch kann ich nämlich auch nicht.
Nur für Dich: „Ya shagayu po Moskve“ (Ich schreite durch Moskau). Ein hübscher Schlager aus den 60ern vom Ende des Filmes, der auf Deutsch als „Zwischenlandung in Moskau“ gezeigt wurde. Absoluter Ohrwurm.