Ja doch, die Meisterschaft wird nicht mehr in Gefahr geraten. Dazu ist der Vorsprung zu groß. Selbst wenn Dortmund (Sorry für alle LeverkusenFfans, die habe ich mangels Konstanz nicht wirklich als Bayern-Jäger auf dem Schirm) alle seine noch ausstehenden 15 Spiele gewinnen sollte, wird das nicht langen angesichts der 12 Zähler Rückstand. Die Heynckes-Schützlinge müssten quasi jedes dritte Spiel verlieren, damit der Wettbewerb sich dann über die Tordifferenz entscheiden könnte. Und mal ehrlich, glaubt da jemand daran? Okay, Pleiten in Dortmund und eventuell bei Bayern kalkulieren wir einmal ein. Dann vielleicht noch eine Unvorhergesehene. Wären dann wohl immer noch mindestens drei Zähler Vorsprung. Titel Nr. 23, here you are!
Und doch stellt einen dieser Rückrundenauftakt nicht wirklich zufrieden. Ja doch, zwei Spiele, zwei Siege. Aber es fehlt die Leichtigkeit des Seins, die scheinbare Schwerelosigkeit, mit der die SchwatzGelben durch die Liga spazieren. Die kriegen ja gar nicht mit, wenn sie in Rückstand geraten, sondern ziehen ihren Stiefel durch. Und am Ende ist dann alles wieder schick. Die hauen mal so eben Bremen auf deren Geläuf mit 5:0 weg, dann schicken sie den Club mit drei Dingern heim. Die hören nach zwei Buden nicht auf, die sind gierig nach mehr. Die Rennen, Laufen, Machen und Tun. Die streben nur nach der Vizemeisterschaft und nehmen entspannt mit, was da noch kommen mag.
Und seien wir mal ehrlich, ohne die terrodeskehafte Einlage (so ab 0:40) von Molinaro, der sich danach am liebsten einen Gleichnamigen im Plural gegönnt hätte auf den Schreck, hätte das der erste Stolperstein sein können. Das ist zu wenig. Das macht keinen Spaß. das ist Fußballarbeit pur, die man von biederen Durchschnittsteams erwarten würde, nicht aber von so einem Ensemble von Ausnahmekönnern.
Es naht der Februar. Und mit großen Schritten ein Wettbewerb gegen einTeam, von dem wohl nur die Alten an der Isar noch wissen, wie man es bezwingt. Für die Jüngeren unter euch: Es klingt wie ein Lied aus grauer Vorzeit, aber ja, der FC Rumreich zu München hat die Borussia aus Lüdenscheid Nord schon Mal geschlagen. Etwas, was in den letzten sechs Liga- oder Pokalspielen nicht gelungen ist. Schmerzhaft misslungen ist, muss man bei fünf Pleiten anmerken. Und auch das Remis aus der Vorrunde, schmeckte mir nach vierfacher Meisterschaftspein und vor allem der Pokalfinalschmach nicht wirklich.
Malen wir den Teufel also einmal an die Wand. Was passiert, wenn am 27. Februar Die Kloppo-Jünger den nächsten Coup gegen Bayern landen? Das würde so viel Wasser auf ihre Mühlen bedeuten, dass auch die Meisterschaft noch mal spannend wird. Denn eins scheint sicher: Klopp hat denen bestimmt verboten Tabelle zu lesen. Also wissen die gar nicht, wie weit sie den Münchnern hinterherhinken, werden also ihren Stiefel weiter runter spielen, sich an sich selbst berauschen, um dann am Ende …