Abhaken. Einfach abhaken

Fans sind auch nicht anders gepolt als Trainer und Spieler. Die sprechen ja gerne davon, also nach herben Pleiten und großen Schlappen, dass man das Ding ganz schnell abhaken solle. Und nach vorne schau’n müsse. Nächste Woche (so denn keine englische ansteht ), das werde dann ganz bestimmt ein ganz anderes Spiel. Aber hallo!

So musste man sich dann nicht groß wundern, dass am Sonntag eine illustre Runde eiserner Anhänger sich schwitzenderweis nach einem 0:5 im DFB-Pokal gegen Bremen zwecks eiligster Schöntrinkung in der Margarete F einfand, um eben diesem beigewohnten Trauerspiel eine Abkühlung gerstenkaltschaliger Art folgen zu lassen. Merke übrigens: Das ist der Vorteil des Fandaseins! Denn die Herren Berufssportler müssen zwecks Ausübung ihrer Tätigkeit und zur vollen Erhaltung ihrer Arbeitskraft auf derartige Gelage verzichten, die einen am Ende des Abends das grausame Geschehen vielleicht ein klein wenig besser erdulden lassen.

Und natürlich wendet man sich dann, nach ausgiebiger Analyse der Fehler („Wie konnte der bloß so aufstellen. So konnte das ja nüscht werden“ „Das war doch Feigheit vor dem Feind“) sowie ebenso zahlreichen wie kostenlosen Verbesserungsvorschlägen („Der muss den xyz bringen. Und nen zweiten Stürmer“), die jedes Trainerherz aufjauchzen lassen müssten ob all der aufrichtigen Anteilnahme, auf einmal unversehens und wie fremdbestimmt den kommenden Ereignissen zu. Bremen? Abhaken! Aber, hallo! Denn Oberhausen, das wird ein ganz anderes Spiel.

Was allein schon durch die musikalischen Begleitumstände klar sein dürfte. MAZ ab: