Abschied aus dem Jahntierpark

Es gibt so Fußballspiele, da ist das drum herum viel spannender als das eigentliche geschehen auf dem Rasen. Heute gab es so ein Spiel im Jahnsportpark, als der 1. FC Union seine finale Drittligavorstellung gegen RW Erfurt gab. Finale was den Spielort und die Spielklasse angeht. Das Spiel endete 1:1. Phasenweise drängte sich einem auch der Eindruck von Sommerfußball auf. Dann wurde es wieder recht unterhaltsam. Wozu auch der Schiedsrichter mit seinen Pfiffen beitrug. Was nichts über deren Qualität aussagt.

Schöner waren da schon die Reaktion auf den Rängen vor dem Spiel. Zunächst war da die Mannschaft, die mit dem Spruchband „Danke für alles. Wir sehen uns zuhause …“ allen Fans wohl aus dem Herzen sprachen. Vorbei ist endlich die grausame, baubedingte Zeit des Exils. Die so lange dauerte. Viel länger als je gedacht. Es geht zurück nach Hause, nach Köpenick. Am 8. Juli ist es so weit, dann wird die Neue Alte Försterei mit einem Spiel gegen Hertha BSC eingeweiht.

Großartige Szenen auch rund um Sebastian Bönig. Immer wieder erklang ein „Bönig und Union“-Gesang auf den Rängen. Man bei den Köpenickern nicht vergessen, dass Bönimeyer den bitteren Gang in die Viertklassigkeit mit angetreten war. Und das zu einer Zeit, als er locker andere Angebote aus der seinerzeit drittklassigen Regionalliga hätte bekommen können. Nun bekam er sein „Abschiedsspiel“. Sogar als Kapitän!

Womit er den schwersten Job des Tages hatte. Er musste als Sechser omnipräsent auf dem Feld sein. Und doch eigentlich unsichtbar für seinen Trainer, so er denn seiner vorhersehbaren Auswechslung irgendwie hatte entgehen wollen.

Denn auch das war klar wie Kloßbrühe: Am Ende des Tages würde der Ur-Bayer nicht mehr auf dem Feld stehen dürfen. Schließlich sollte Daniel Schulz, von Trainer Uwe Neuhaus vor zwei Jahren für viele zunächst unverständlich zum Kapitän für Bönig ernannt worden, die Ehrung mit der Drittliga-Trophäe absolvieren dürfen. Verständlich. Der großen Gesten war ja überhaupt mit Bönigs Einsatz in der Startelf auch schon genug getan worden.

Auf diesen Moment hatte Stadionsprecher Christian Arbeit die rund 6000 Besucher schon vor der Partie eingestimmt. „Schön dass ihr heute dabei seid, bei dieser wirklich allerersten verdienten Meisterehrung in diesem Stadion.“ Die Ränge tobten vor Begeisterung. Später die Herren Kicker, die sich abwechselnd mit dem Pott feiern ließen. Mein Dank für das Bildchen, gilt diesem jungen Mann hier

Auch nicht unlustig waren die Erfurter Anhänger mit ihrem von keinerlei Fachkenntnis getrübten Schmähgesang  „Zweite Liga. Niemand weiß warum.“

Alleine da hätte ich mir unsererseits eine passende Antwort gewünscht. Und die hätte klar lauten müssen: „Macht euch doch nicht lächerlich.“ Wofür, werte RWE-Fans, lasst euch das gesagt sein, ein klitzekleiner, ein eher winzig zu nennender Blick auf die Tabelle genügt hätte.

Aber wir wollen euch nicht groß mit Mathematik überfordern. Ihr habt euch ja schon dadurch ausgezeichnet, dass ihr bei eurer Wegeplanung eine Großdemo munter ignoriertet (ich weiß ja, so etwas kommt hier ja in Berlin immer so völlig überraschend und unvbermittelt zustande, mit so etwas kann man ja gar nicht rechnen) und dadurch erst weit nach dem ohnhin schon nach hinten verschobenem Anpfiff im Stadion aufdribbeltet.

Ich will keine Schokolde

„Rot wie Blut,
weiß wie Schnee …“

klingt erst mal martialisch. Und hat dann doch eigentlich nur etwas zur Folge, was ich einen guten Merchandsingartikel nennen würde. was in diesen kommerziell zu verachtenden Zeiten nicht mal einfach ist!!! Aber seht selbst:

Simple Schokolade. Für nen Euro. Als Mitbringsel hervorragend geeignet. Vor allem an einem Nikolaustag, so wie heute – sorry gestern -bei diesem unsäglichen 1:1 in Erfurcht. Oder so ähnlich. Warum kann mein Verein so etwas nicht?